letzte Kommentare: / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall / Frau Fabry gefällt... c. fabry


15
Oktober
Namensempfindung
Ich hänge der Meinung an, dass Namen zu ihren Trägern passen. Nur bei meinem eigenen habe ich eine schräge Wahrnehmung: Mich selbst bezeichnend klingt er bubihaft, wenn andere den gleichen Namen tragen, hört er sich völlig anders an, gelegentlich sogar cool.

 
 
14
Oktober
Vom Licht
Ich habe den Roman "Vom Licht" des Autors Anselm Neft gelesen und bin begeistert, obwohl ich fast niemanden kenne, dem ich das Buch empfehlen kann, denn ich empfehle ungern Dinge, bei denen ich mir nicht sicher sein kann, ob sie dem Empfehlungsempfänger gefallen. Und wenn man da zu weit vom Mainstream abweicht, kann man sich nicht sicher sein. Deshalb muss Musik auch vorsichtig aufgelegt werden, so dass alle Spaß haben - natürlich vorausgesetzt, dass das Publikum kein Kennerpublikum ist.
Übertragen auf "vom Licht" heißt das: Es gibt keinen klassischen Plot mit Spannungsbogen, sondern es wird ausschließlich das Innenleben der Hauptfigur Adam beschrieben von früher Jugend an, bis zum Alter von 21 Jahren. Adam lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern in einem Selbstversorgerhof und hat wenig bis keinen Kontakt zur Außenwelt. Die Eltern haben sich eine Privatreligion zurechtgelegt und besonders die Mutter verwendet mehrere Stunden pro Tag darauf, Ihre (Adoptiv)kinder darin zu unterrichten.
Warum nun meine Begeisterung? Ich kenne wenige Bücher, die in Sprache und Konstruktion derart genau gebaut sind. Kein Wort liegt daneben, jeder Satz sitzt, nichts ist unnötig verkünstelt und die Entwicklung der Figur ist präzise und nachvollziehbar beschrieben. Und vor allem, wenn auch schwer vorstellbar, die detailliert beschriebene Privatreligion ist absolut überzeugend und äußerst rational dargelegt, ebenso die Zweifel, die Adam plagen, da er nie etwas anderes kannte, aber versteht, dass ein anderes Leben möglich sein kann und vielleicht sollte.
Ich bin jetzt in einer Zwickmühle. Meine sprachlichen Fähigkeiten reichen nicht aus, das Buch angemessen zu beschreiben, aber ein "lest selbst" kann ich als Lösung nicht hinausblöken, da ich mir zu Beginn eine Empfehlung versagt habe.
Bleibt nur Schwärmerei über den Titel "Vom Licht" - wieder so ein Treffer. Zwei Worte, die eine ganze Welt aufspannen.

 
 
13
Oktober
Delay
Ein Schreibstil, der so schön nicht zum Punkt kommt, dass es eine wahre Freude ist.

 
 
11
Oktober
Helmi
Wie ich mir im Sommer einredete, ich mochte den Helm wegen der Hitze nicht. Wie ich jetzt merke, dass ich ihn doch hart uncool finde. Wie ich mir immer einredete, uncooler zu sein sei viel cooler als cool zu sein. Wie es anscheinend aber doch die die richtige Art der Uncoolness sein muss. Ein Helm ist uncool, weil er Sicherheit gibt, die noch nicht mal riskant genug für eine Helmpflicht ist. Ein Helm ist das Gegenteil von Abenteuer. Um das zu kompensieren und auch, weil ich mich durch den Kopfschutz unverletzbar, wie im “God-Mode” fühle, rase ich mit Helm noch verantwortungsloser durch die Stadt, sodass ich mir einreden kann, der Helm sei eher ein Sicherheitsrisiko, denn ein Gewinn und ihn wieder rational ablehnen kann, ohne mir den Kopf mit nunmal wirklich uncoolen Coolness Fragen lustvoll zu verknoten.

 
 
10
Oktober
VB
Klar ist ja auch, dass niemand nur zum Spaß 6,5h Theater schaut. Noch weniger Spaß haben wohl Didi (für Lateinschüler: Diejenigen, welche) angeblich in Bayreuth bis zu 4h applaudieren.
Auch das übertriebene Pathos, was als Pathos ja überhaupt nicht funktioniert, ist sehr eindeutig nicht zum Spaß da. Thematisch geht das da ja (fast) immer um Liebe, Eifersucht und verzweifelte Suche nach Sinn. Also Themen, wo das Pathos wirklich ausgelutscht ist und nicht direkt emotional funktioniert. Was gibt es emotional Uninteressanteres als die Eifersucht der anderen? Wie man richtig auf Pathos-Tränendrüsen drückt, zeigen gute Kinderfilme oder Jugendbücher.
Im Theater habe man eine Sprache und Inszenierung, die niemals daneben tappt und klug ist, sowie einen Schuss Punk mit Musik, bitte schön. Also die Volksbühne halt, aber nicht unbedingt bis nach Mitternacht.

 
 
09
Oktober
B&T
Bücher lese ich und Theaterstücke sehe ich mit den Augen von anderen, die mir vage etwas empfohlen haben. Diese Ebene ist immer dabei und oft macht nur sie ein Werk für mich interessant. Bei Musik und Film ist dem (meist) nicht so, vermutlich weil ich da stark im Mainstream unterwegs bin.

 
 
08
Oktober
6h
Heute Abend 6 Stunden Volksbühne zum Abschied, gewissermaßen.

 
 
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Last update: 25. Apr, 09:20
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