letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


05
Juni
Drosten, es reicht!
Die erste Serie, die ich in meinem Erwachsenenleben konsumiere, ist der Podcast mit Christian Drosten. Gestern war die erste wirklich schwache Folge. Es reicht so langsam mit der Diskussion um das eher triviale Ergebnis dieser Studie, das nur besagt, dass Kinder, wenn sie infektiös sind, ungefähr gleich infektiös sind wie Erwachsene. Nur Deppen zweifeln an, dass Kinder ähnlich infektiös sind. Warum sollten sie es auch nicht sein? Das sieht Drosten auch genauso und betont es immer wieder. Doch aufgrund der albernen Kampagne und einer zarten Professorenseele, die vom Medienzirkus immer noch erstaunt bis erbost ist, wird bis zum Exzess wiederholt und doppelt verneint. Bei aller Liebe zur Vorsicht: So geht keine gute Wissenschaft! Und auch kein guter Podcast. Auch die Länge von mittlerweile einer Stunde tut dem Format nicht gut. Zurück zur alten Form bitte!

 
 
04
Juni
Freundlich auf Befehl
So grüßt das Amtsgericht seine Schöffen: Hochachtungsvoll, auf Anordnung. Ich denke mir das nicht aus und diesmal ist es auch kein Traum:


 
 
02
Juni
Busch
Vom Brockhaus Verlag ist nicht mehr viel übrig, gerade noch ein Instamgram-Kanal und ein paar armselige Digitalprodukte. Heute wird da "gewitzte Quintupel", die gesammelten Werke von Wilhelm Busch präsentiert. Man solle da mal wieder reinschauen. Doch halt, Quintupel? Was ist denn da pyramidenförmig aus Büchern im Bild? Die gesammelten Werke von Wilhelm Busch, das sind zwei Bände, die kenne ich genau. Und außerdem, die ewige Frage, darf man Wilhelm Busch einfach so als "gewitzt" bezeichnen, ohne auf seinen Antisemitismus hinzuweisen?

 
 
01
Juni
Hydrodynamik
Ich soll helfen, Modellschiffe zu entwickeln, mit denen sich die Dynamik von Flüssigkeiten leichter erlernen lässt, als mit denen von Fischertechnik. Die haben zu viele Teile und gehen ständig kaputt. Mein "akademischer Background" wäre hier bestimmt hilfreich. Danach rasen Kollegen mit ihren aufgemotzten RC-Rennbooten durch Pfützen. Sie haben so viel Power, dass sie mit Schwung über den Kies rutschen. In einem überlangen Van werden wir nach Hause gebracht, wild schaukelnd wie in einer Half-Pipe durch grasbewachsene enge Täler.

 
 
30
Mai
Selbsthass
Mich ärgert meine Wahrnehmung der Lust einiger kluger Menschen über den "Zusammenbruch des Westens" zu schreiben, als sei er schon Fakt oder unausweichlich. Es scheint bei vielen Intellektuellen Untergangssehnsüchte zu geben. Zugegeben, es stand sah schon mal besser aus, aber entschieden ist der Lauf der Geschichte doch nie und jetzt erst recht. Nicht.

 
 
29
Mai
Reasons for Kids
Ich hatte mir damals (es ist immerhin knapp 12 Jahre her) von eigenen Kindern auch ein wenig versprochen, selbst wieder mehr Kind sein zu können, kaum das ich es nicht mehr war und meine Freude an Kinderdingen eher verkrampft als lebenslustig wurde. Am Anfang trat das Gegenteil ein: Ich wurde noch erwachsenener, die kindlichen Freuden waren mir ferner als je zuvor. So langsam funktioniert es aber: Die Kinder reißen mich mit und zeigen mir Dinge, die wirklich Spaß machen. Oder andere Dinge machen mir mehr Spaß, wenn man sie mit dem Kind wie zum ersten Mal erleben kann. Ich hatte doch recht.

 
 
27
Mai
Trickbetrug
Ich hatte mir für meinen Sohn eine Fahrt in der Achterbahn erschlichen, indem ich die Strecke rückwärts aufgestiegen war, bis zu einer Langsamfahrstelle, wo wir auf leere Sitze springen konnten, als die Bahn vorbeifuhr.
Der Kartenkontrolleurin fiel zum Glück nicht auf, dass auf meinem Ticket in Form einer Kaffee-Zuckerpackung „Frau Huttemann“ stand. KontrolleureInnen kontrollieren ja oft gar nicht richtig. Daher gab es aber eine zweite Absicherung: Man musste sein Ticket nach der Fahrt am Schalter zurückgeben. Dort sorgte eine Blockchain dafür, dass jedes Ticket auf ewig eindeutig dem Käufer zugeordnet blieb. Doch auch hier gelang es mir, mich neben die offizielle Schlange zu stellen und den Kontrolleuren im Kartenhäuschen mit Blick auf meinen Sohn - der Blick sagte, der Sohne müsse mal - zu bedeuten, dass ich schnell los musste und der Kontrollaufwand sowieso albern war. Ein Nicken erlaubte mir das Ticket unter der Scheibe durchzuschieben und meiner Wege zu gehen.
Wir verließen schnell diesen Ort auf unseren Rädern und fuhren mit milde schlechtem Gewissen eine Allee entlang, durch deren Baumwipfel die Sonne glitzerte.

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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