letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


20
Mai
Realtime war gestern
Weil sich die zwanghaft entspannte Musik im Spa mit den grölenden Fangesängen des Fußballmatches nebenan mischt gefällt mir viel besser, als diese perfekte Simulation einer Oase in der Großstadt.

 
 
19
Mai
Stoffel
Meine direktes Rausblöken im Leben und auf Social Media ist vielleicht etwas sehr deutsches. Die Komplexität der sozialen Codes, die insbesondere in den USA auf die Spitze getrieben wird, nervt mich. Warum nicht sagen was man denkt? Oder dichten, was man denkt? Unklarheit ist kein Gütekriterium. Das sieht man in anderen Kulturen wohl anders, da gibt es mehr Nuancen. Da ist die social media Nutzung auch um ein Vielfaches höher als bei uns. Hier wird social von vielen als Teeniekram abgetan, dabei zeugt sie vielleicht nur von höher entwickeltem sozialem Empfinden über das gesamte Leben und dessen Ablehnung von fauler Stumpfheit, die hier mit erwachsener Rationalität verwechselt wird.

[Der Mensch, das hypersoziale Wesen]

 
 
18
Mai
Jump
Wirrniss im Halbschlaf. Jumpgun, war das nicht der Fährman auf dem Styx? Die Griechische Mythologie besteht doch nur aus wildem Kitsch. Allein, nicht so wilder Kitsch wie die einstelligen Bravohits Scheiben der frühen Neunziger. Jeder meine Freunde kennt noch jedes Lied und heute hat jede ihre eigenen Playlists. Alles wird immer besser. Nur die Bandnamen nicht zwingend. Unerreicht scheint mir "Mr. Ed Jumps the Gun". Großes Haha.

 
 
17
Mai
Seelenleben
Dummheit lässt sich leicht unterstellen, wenn man die Leute so anhört und anschaut. Doch fällt mir es schwer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Leute dümmer sein sollten als ich. Gut, das mag an mir liegen. Doch ähnlich denken bessere, die Besten sind selten arrogant. Sie sind freundlich und können einfach erklären.
Noch gemeiner ist die Unterstellung der Seelenlosigkeit. Ich hörte die Unterstellung, es gäbe Managertypen, die in Konzerte gingen, aber nicht wüssten wie so. Die Unterstellung fühlt sich glaubwürdig an. Die anderen, das sind Robotermenschen, die nur soziale Codes nachahmen und nicht fühlen können. Genauso glaubwürdig, aber weniger identitätsstiftend ist die Ansicht, dass es sowas nicht gibt. Auch Menschen, die unironisch ?ins Gym? gehen, haben eine Seele. Vermutlich ist ihnen nur anderes wichtiger, als die individuelle Besonderheit ihrer Empfindungen, sondern ihr Dazugehören zur Masse. Im Gegensatz zu den Unterstellern der Seelenlosigkeit haben sie vermutlich auch eher die Möglichkeit, dazuzugehören, weil sie der Mehrheit ähnlicher sind. Deshalb tun sie es und mögen die Dinge, die der Mainstream mag. Nicht mit mehr oder weniger Seele, aber qua definitionem weniger besonders. Doch Seelen müssen nicht besonders sein, um zu existieren. Sie müssen sich noch nicht einmal nach außen zeigen. Der beliebteste Fehler ist es vom beobachtbaren Verhalten von Menschen auf ihr Empfinden zu schließen.

 
 
16
Mai
Hoch und Tief
Wir haben es schon damals geahnt, aber jetzt zeigt sich immer klarer, dass meine Lehrer so unvorstellbare wilde Freaks waren, dass die Geschichten meiner Oma und der Feuerzangenbowle ungefähr auf ähnlichem Level sind. Die Geschichten meiner Oma schließen Maikäfer in Tintenfässern ein und Dietriche, mit denen herzkranke Lehrer im Klassenraum eingeschlossen wurden. Meine Kinder sind jetzt alt genug das einordnen zu können und sich an meinen heimlichen Videoaufnahmen zu erfreuen, was zur heutigen Zeit ja schon als Straftat empfunden wird und wohl auch damals eine war.
Ich will keine alten Lehrergeschichten auspacken, mich nur über eine Tatsache wundern, denn zum Wundern bin ich da!
Eine besonders verschrobene Lehrerin wurde von uns, wohl da sie stark rauchte (überhaupt: Das Raucherlehrerzimmer, unvorstellbar heute!), mit rauchiger Stimme nachgeahmt, obwohl das Gegenteil der Fall war: Sirenenartiges Singen, allerdings auf einer konstanten Tonhöhe. Dies zeigt, wie die Macht der Vorurteile unsere Wahrnehmung verändert, lasst es euch eine Lehre sein!

 
 
15
Mai
Recht und Ordnung auf den Rädern Berlins
Ein neues Phänomen sind die bis zu 20m langen schnurgeraden Fahrradschlangen vor Fahrradampeln. Ich halte es nicht aus, mich da hinten anzustellen. Ich muss dran vorbei und mich dann vorne irgendwie reinschlängeln. Das klappt auch immer ohne dass ich irgendjemand störe oder bremse. Aber, horribile dictu, was, wenn das alle machen würden? Dann hätte wir wieder die sich ballenden Haufen wie früher. Das ging ja auch. Woher der neue Ordnungswahn? Hat Corona uns alle so diszpliniert, dass wir nur noch das vernüftige tun? Ist das Radfahren nicht schon vernünftig genug? Da fällt mir auf: Ein schöner Aspekt am Radeln ist die Kombination aus Punk und Vernunft. Man kann noch meist ungestrafen rasen und regelbrechen und sich dabei dennoch auf der richtigen Seite der Geschichte fühlen.

 
 
14
Mai
Kriegsheiterkeit
In Kiew lässt es sich wieder recht lustig leben, die Cafés haben geöffnet, es herrscht eine frühlingshafte Kriegsheiterkeit in restriktionsfreier Sonne.

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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