letzte Kommentare: / Granit Xhaka ist... undundund / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall


30
März
Werbegeschenke
Der Sinn von Werbegeschenken blieb mir schon immer verborgen. Entweder bekam man billigen Tand, den niemand wollte. Oder die Geschenke waren so teuer, dass man sich bestochen und dabei ungut fühlte.
Jetzt ein weiterer Dreh: Ich bekam von einer Bank historische Löffel geschenkt. Nein, genauer betrachtet waren es eigentlich Dochtkerzen. Beeindruckend. Mit dieser historischen Gabe wollte die Bank wohl ihre Seriosität als Traditionshaus unterstreichen.
Doch dies ging nach hinten los: Die Dochtkerzen waren Erbstücke eines engen Kollegen. Er hatte sie von seinem Großvater bekommen und in einem Tresor der nämlichen Bank eingelagert.
Banken denken anscheinend, sie können mit allem so freizügig umgehen wie mit dem Geld, das man ihnen anvertraut. Insofern immerhin ein passendes Geschenk.

 
 
29
März
Deutschland-Design
Die Uni Bremen wurde komplett neu aufgebaut. Es sollte ein Leuchtturmprojekt deutscher Architektur werden. Man begann, naturgemäß, beim Verwaltungsgebäude.
Mit den besten Materialien, es sah aus wie in einem neuen Apple Store. Und es gab einen Paternoster für die Akten.
Wildester Dreh: Die Zimmer hatten keine Nummern mehr an den Türen, sondern ironische Bezeichnungen für die Menschen, die dahinter arbeiteten. "Leiche Jacoby" für einen besonders blassen Mitarbeiter. Das war hart und nicht fair, aber entsprach dem Anspruch, etwas zu wagen, mit diesem Gebäude.

 
 
28
März
Philosophy is over, again
Mal wieder so ein Moment in dem etwas, was bisher Philosophie war, zur Wissenschaft wird. Diskursethik. War das Abstimmen der Filter für die Facebook-Timeline noch eine Aufwärmübung, werden die ethischen Aspekte beim Kalibrieren von Sprachmodellen zentral. Was soll eine AI antworten? In welche Richtung wollen wir das Modell schieben? Wie stimmen wir die Werte ab? Wie viel Kontrolle erlauben wir den Nutzern? All das ist direkt praktisch relevant für den Fortschritt, für die Nutzbarkeit der Modelle. Und die Philosophie ist wie immer, wenn es wirklich vorwärts geht, raus.

 
 
27
März
Cringe
Jerks läuft wieder, ich mag es gar nicht wegen des schmerzhaften Cringe-Humors. Auch nicht wegen der vorhersehbaren Plots. Sondern wegen der guten, halb-improvisierten Dialoge. Deutsche Sendung ohne Fernsehsprache, das reicht mir schon zur Begeisterung.
Doch zurück zum Cringe. Meine, zugegebenermaßen steile, These ist, dass Cringe von Kameras oder Bühnensituationen verstärkt wird. Der echte Kontakt zu physisch anwesenden Menschen verringert den Cringe-Effekt. Weil wir die menschliche Nähe fühlen. Echte Menschen sind keine Schablonen. Benehmen sich auch nicht so cringe-dämlich, wie es in Videos häufig aussieht. Dieses Gespür geht durch den feinen Filter von Kameras verloren.

Siehe auch Rainald Goetz, ganz am Anfang (min. 21):
https://vimeo.com/803848176

 
 
26
März
Spam!
Ein hoher Jägersteig aus Beton, mitten im Wald. Touristenandrang. Es ist gar nicht so leicht, auf die Plattform zu klettern. Hinter mir eine agile fuchtelnde Oma die mich anblökt: Gehen Sie aus dem Weg, sie sind Spam!

 
 
25
März
i
Was soll die Rede vom i-Tüpfelchen eigentlich? Zunächst ist das ja wohl ein einfacher Punkt, kein "Tüpfelchen", alberne Kindersprache. Und außerdem: Der Punkt ist essenziell, kein unnötiger Tand.

 
 
24
März
Windungen
Neuster Dreh von Nespresso: Kapseln mit finnischem entkoffeiniertem Tee.

 
 
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Last update: 17. Mai, 09:46
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