letzte Kommentare: / Die gehen nur langsamer... texas-jim / Ich mag solche Filme... froschfilm / "Niemand würde... damals


04
April
Anregt
Wenn mich eine Phrase bei Filmen oder Büchern abstößt, dann ist es die Behauptung, die Werke würden "zum Nachdenken anregen." Diese Formulierung ist Garant für schale Kost, vorverdaut und gedankenarm. Man nimmt sich irgendein angesagtes Thema, beginnt mit dem offensichtlichen, denkt dann nicht weiter und schon bekommt das Werk dieses Prädikat.

 
 
02
April
Jung, cool und uncool
Immer mehr auch die gelebte Erkenntnis, wie sehr die jungen und coolen unsicher und uncool sind oder im Gegenzug die Älteren zwar im Wortsinne cooler, also unberührbarer, sind und daher aber uncooler im üblichen Wortgebrauch.

 
 
01
April
Freiheit, die ich meine
Freiheit, als Freiheit der Wahlmöglichkeiten und Abwesenheit von Zwängen ist lame, sie ist nur negativ: Man hat vermeidet damit Ärger, aber vermutlich vermeidet man auch Freude und ein emotional reiches Leben. Was tun? Man wähle sich rechtzeitig die Zwänge, die man haben will. Ich wollte Kinder, aber keine Häuser. Ich will sie noch immer nicht. Die Arbeit am Haus ist keine, die mir erstrebenswert vorkommt. Das schließt nicht aus, dass ich Leute bewundere, die sich mit Leidenschaft den Zwängen aussetzen, die ein Haus fordert. Nur sollte der Zwang wohl- und selbstgewählt sein und nicht von anderen kommen.

 
 
31
März
Kontrollverlust
Umzüge sind die Dramen des Alltags derjenigen, welche (besser wohl "derer, die") ihr Leben im Griff haben.
Diejeningen, für welche (schlechter "die für die") Umzüge keinen Hauch von Drama haben, sind suspekte Maschinen.

 
 
30
März
Werbegeschenke
Der Sinn von Werbegeschenken blieb mir schon immer verborgen. Entweder bekam man billigen Tand, den niemand wollte. Oder die Geschenke waren so teuer, dass man sich bestochen und dabei ungut fühlte.
Jetzt ein weiterer Dreh: Ich bekam von einer Bank historische Löffel geschenkt. Nein, genauer betrachtet waren es eigentlich Dochtkerzen. Beeindruckend. Mit dieser historischen Gabe wollte die Bank wohl ihre Seriosität als Traditionshaus unterstreichen.
Doch dies ging nach hinten los: Die Dochtkerzen waren Erbstücke eines engen Kollegen. Er hatte sie von seinem Großvater bekommen und in einem Tresor der nämlichen Bank eingelagert.
Banken denken anscheinend, sie können mit allem so freizügig umgehen wie mit dem Geld, das man ihnen anvertraut. Insofern immerhin ein passendes Geschenk.

 
 
29
März
Deutschland-Design
Die Uni Bremen wurde komplett neu aufgebaut. Es sollte ein Leuchtturmprojekt deutscher Architektur werden. Man begann, naturgemäß, beim Verwaltungsgebäude.
Mit den besten Materialien, es sah aus wie in einem neuen Apple Store. Und es gab einen Paternoster für die Akten.
Wildester Dreh: Die Zimmer hatten keine Nummern mehr an den Türen, sondern ironische Bezeichnungen für die Menschen, die dahinter arbeiteten. "Leiche Jacoby" für einen besonders blassen Mitarbeiter. Das war hart und nicht fair, aber entsprach dem Anspruch, etwas zu wagen, mit diesem Gebäude.

 
 
28
März
Philosophy is over, again
Mal wieder so ein Moment in dem etwas, was bisher Philosophie war, zur Wissenschaft wird. Diskursethik. War das Abstimmen der Filter für die Facebook-Timeline noch eine Aufwärmübung, werden die ethischen Aspekte beim Kalibrieren von Sprachmodellen zentral. Was soll eine AI antworten? In welche Richtung wollen wir das Modell schieben? Wie stimmen wir die Werte ab? Wie viel Kontrolle erlauben wir den Nutzern? All das ist direkt praktisch relevant für den Fortschritt, für die Nutzbarkeit der Modelle. Und die Philosophie ist wie immer, wenn es wirklich vorwärts geht, raus.

 
 
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Last update: 18. Okt, 09:45
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