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25
März
Grußformeln

Weil mir diese gründliche Analyse so gefallen hat, habe ich mir das Hirn zermartert, ob mir nicht auch irgendein neuer Formulierungstrend auffallen könnte. Das ist ganz schön schwer, wissen Sie, auf Befehl fällt einem nämlich nichts auf. Alberne Schilder wollte ich nicht durchgehen lassen, das sind ja keine Trends. (Höchstens der Trend, dass alle Preise plötzlich "fair" sind, aber darüber schrieb ich schon.) Nach langem und beschwerlichem Grübeln habe ich tatsächlich einen Trend gefunden und weil die wilden Assoziationen nicht sprießen wollten, bleibt's beim Grüßen: Seit ungefähr zwei Jahren, beginnen eher konservative Zeitgenossen (Zeitgenossen? Mitbürger? Menschen?) ihre Mails nur mit dem Vornamen des Adressaten und einem Doppelpunkt. Das ist doch eine Unfreundlichkeit, über die man sich viel eher aufregen könnte, als über Liebesbezeugungen, wenn man sich denn überhaupt aufregen will. Lieber soll man sich freuen, weil freuen schön ist und ärgern doof, sagte jemand von der Chaussee der Enthusiasten.

 
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um ehrlich zu sein, das hab ich noch nie gesehen.
hier wird's eher üblich aus dem steifen 'sehr geehrte/r' einfach ein etwas lockerer klingendes 'guten tag' zu machen.
und meistens find ich das gar nicht so schlecht. wenn ich allerdings etwas mehr distanz aufbauen will, dann bleibt's beim 'sehr geehrten' - egal, ob ich das genüber ehre oder nicht. ;)
Man muss ja Trends VOR den anderen erkennen, daher können sie noch nicht allzu verbreitet sein. Sonst müsste ich ja schreiben, dass Bionade das neue Trendgetränk sei.
 
Keine neue Trendentdeckung ist ja, dass immer mehr Leute in Beobachtungstexten schreiben: das ist nicht meins bzw. das ist so gar nicht meins. Ein Mini-Trend aber ist, dass einige Leute nun dazu übergehen, hier eine kleine Änderung vorzunehmen und zu schreiben: das ist meins nicht bzw. das ist meins so gar nicht.
 
 
 
oh pardon. sie haben recht. man muss trends ja erkennen, bevor sie 'normal' werden. ist ja sonst kein trend mehr. recht haben sie. ich glaube, trend-erkennung wäre mir zu anstrengend. ;)
Vorbei ist dagegen: "Diese Tasche, das bin nicht ich!"
 
hieß es nicht: *die tasche muss leben*?
ach nee - das war was ganz anderes. ;)

aber *ich pommes - du currywurst* - das geht doch noch, oder??
 
pantha rei.
 
 
 
Name-Doppelpunkt, dieser Konversations-Kick-Off kann nur von Eltern mit vielen kleinen stammen. Die Kiddies beherrschen das nämlich perfekt. Und der Erfolg bleibt nicht aus. Mama! Paaaaapa! Und die Aufmerksamkeit ist ungeteilt.

Hm, gerade merke ich, dass sich ein Ausrufezeichen tatsächlich noch besser machen würde als ein Doppelpunkt. Werde in Zukunft meine Mails mit 'Johanna!' oder mit 'Seeeeehr geeeeehrter Herr Prof. Dr. Mühüüüler!' anfangen. Und die Aufmerksamkeit ist ungeteilt.