letzte Kommentare: / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall / Frau Fabry gefällt... c. fabry


10
März
Frieder
Dass Unattraktive am Namen "Friederike". Ich kenne einige tolle Friederikes, aber wie kann man nur diesen Namen geben? Das ist doch schlimmer als "Gudrun". Nicht mal irgendwie schräg. Ähnlich bei "Frieder", nicht so bei "Siegfried". Frieden allein bringt's nicht, ein Sieg muss dabei schon rausspringen.

 
Wie unterschiedlich die Assoziationen doch gehen können: Bei mir sind sie eher kulturell-politisch. "Friederike" klingt für mich nach evangelischer Pfarrerstochter - mir sehr fremd, aber nicht unbedingt negativ. "Frieder" und "Gudrun" dagegen schon ziemlich tümelnd, aber immer noch besser als der ganz nazi-mäßige "Siegfried" (besser ÖDP als NPD).
Denke bei Friederieke auch an Pastorentochter und bei Siegfried an die Siegfried-Linie (WK I, Westfront), geht also gar nicht, ebenso wie alles was -runt (Sigrun, Gudrun etc.), da schlägt das Nazometer doch schon deutlich aus.

Ansonsten heißen die Pastorentöchter aber meistens doch eher Wiebke und Frauke, und ich kannte sogar mal ein Exemplar namens Erdmuthe (die war aber echt gestraft damit).
 
Na, da greifen die Herren wohl mal wieder tief in die Klischeekiste. Von den Pastorentöchtern, die ich kenne, heißt keine Friederike, auch nicht Wiebke oder Frauke, eine Anneke ist aber darunter. Sonst eher hebräische Namen oder ganz herkömmliche wie Christina oder Susanne. Ungewöhnlich war einzig Diotima, es passte aber zu ihrem Nachnamen.
 
Eine Rieke kenne ich wohl, und die Wiebke-Frauke-Connection ist mir gar schon mehrfach begegnet (irgendwo müssen die Klischees ja herkommen). Selbst Max Goldt gab mal seinem Erstaunen darüber Ausdruck, wieviele Schwule tatsächlich Detlev hießen. ;-)

Diotima ist übrigens ein toller Name!
 
und Siegfried klingt in meinen Ohren peinlicherweise mehr nach Las Vegas als nach Nibelungenlied.
 
Ich wiederum kannte mal einen Siegfried, der aussah wie das personifizierte Klischee: 1,90 m, blond und blauäugig und Heldenfigur, so durchtrainiert, dass die Bundeswehr in mit eins musterte - er verweigerte noch während der Musterung und machte lieber verlängerten Zivildienst. Seine Schwester hieß übrigens Heidi. Ich habe keine Ahnung, auf welchem Trip die Eltern waren, in den 1970ern ihren Kindern diese Namen zu geben.
 
Und Namen bewegen anscheinend wirklich die Gemüter, dabei seien sie doch Schall&Rauch.
 
@froschfilm:
Wegen Siegfried & Roy? Die kommen bei mir etwa auf Platz 3 der Assoziationen.

Heidi ist ganz schlimm, verhindert aber nicht mal eine Modelkarriere oder den Betrieb eines erfolgreichen Callgirl-Rings in Hollywood.
 
Tatsächlich wegen Roy. Die waren zu einer Zeit bei Gottschalk, als sich wohl alles in mein Hirn brannte. Die beiden Herren und ihre Namen brannten sich aber besonders intensiv dorthinein, da ihre Show so unverständlich langweilig war (die weißen Tiger schliefen ein), dass mir diese Blamage bis heute präsent ist.
 
@arboretum: Das mag wohl sein - die Pastorentöchter, die ich in echt kannte, hießen Susanne, Gabriele und Cornelia. (Die beiden Friederikes, die ich kannte, waren aber auch ziemlich christlich.) Das mit den hebräischen Namen kam dann wohl erst in jüngeren Generationen ... (auch mein Blick auf Siegfried hat wohl mit dem Blick auf eine bestimmte Generation zu tun: die in den 30er/40er Jahren geborenen Siegfriede).

@mark793: Eine Rieke kannte ich als 18jähriger, die eigentlich Ines hieß und mit dieser Umbenennung über ihre proletarische Herkunft hinwegtäuschen wollte. So viel zum positiven Aspekt dieses Namens...

@froschfilm: Interessant, dass es vor allem die weiblichen Namen sind, die die Assoziationen wuchern lassen - da hat schon Theodor Storm im Gedicht drüber sinniert und Matthias Polyticki hat im "Weiberroman" eine regelrechte Tabelle erstellt, die Frauennamen von +4 bis -4 kategorisiert und damit die ultimative Klarheit schafft.
 
 
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