letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


25
Oktober
Dialog zum Sonntag
Froschfilm: Schreib noch 'was in den Froschfilm!
Coccinella: Ich?!
Froschfilm: Ja!
Coccinella: Why?? (Anmerkung der Red.: spricht sich "Waaaaaaiiiiii" und erscheint häufiger als Betitelung von Bildern verölt-verendeter Fische, wie einst Max Goldt bemerkte)

 
 
21
September
Länge oder Technik?
Es soll heute mal so richtig unprätentiös werden, dafür länger. Was ist wichtiger: Länge oder Technik? Auf jeden Fall Formulierungskunst und die kann bei mangelnder Länge gar nicht zum Tragen kommen. Unprätentiös kann dagegen gar nichts sein, denn das Wort ist selbst wohl eines der prätentiösesten. Schon wieder verknappe ich schonungslos anstatt wortgewaltig auszuschmücken, feine Stickvorlagen für Sentenzen zu liefern, die noch Generationen als Mitgift mitgegeben werden werden. Apropos „werden werden“: Noch vor der Rechtschreibreform durften wir in der Schule zwei schöne Sätze lernen, die ein Wort rekordverdächtig oft wiederholen. Der erste ist selbsterklärend: Ich weiß, daß das „daß“, das das Kind schreibt, mit scharfem ß geschrieben wird. Der zweite benötigt eine Hintergrundgeschichte, die wir im Stil von Witzen formulieren wollen: Stehen zwei vor einem Bäckerei-und-Konditorei-Schild. Sagt der eine: Zwischen Bäckerei und „und“ und „und“ und Konditorei muss mehr Platz gelassen werden. Sagt der andere gar nichts, denn es ist ja kein Witz.
Flugs sind wir ohne Technik aber mit einiger Länge bei einer Bastian Sick verdächtigen Nerderei, oder eleganter Nerderie (ie ist immer feiner als ei) gelandet. Das steht der haute Blogure nicht gut zu Gesicht. Viel besser steht ihr ein Kommentar zu einem Autotest, der mich kürzlich zum Schmunzeln brachte: „Neues Thema: Wer macht an einer Gefällstrecke Autobahn von 7 km von ca. 10% den Gang raus (nicht Motor aus) bei Tempo 100 Limit - ich. Sonst ist mir niemand bekannt. Das spart 10mal mehr als Start-Stopp.“ Hier wird aufs Vortrefflichste die Selbstgefälligkeit der kommentierenden Klasse aufs Korn genommen – vermutlich ohne, dass ihr das, wie bei Selbstgefälligen üblich, selbst bewusst ist. Selbstbewusstsein steht, ähnlich wie zyklische Aufbauten von Texten, immer hoch im Kurs, es ist immer gefragt, das Volk giert danach, Mädchen öffnen ihr Haar und werfen eindeutige Blick, wofür sie wiederum prüfend beäugt werden. Ich halte Selbstbewusstsein für überschätzt. Jeder will es, doch erreicht man es letztlich am ehesten durch Selbstvergessenheit und die will ja wohl keiner. Ha, inkonsistente Wünsche haben die Leute! Inkonsistent sind Kinderzimmer häufig auch, wenn man mir erlaubt, „inkonsistent“ als Metapher für „unordentlich“ zu verwenden. Macht aber nichts! Giorgio Armani hatte auch ein unordentliches Kinderzimmer, aus dem ist trotzdem was geworden, im Gegensatz zu diesem Versuch mal was Längeres zu schreiben, was durch bescheidene Phrasen am Schluss aber auch nicht mehr geändert werden kann.

 
 
31
Januar
Dialog zum Sonntag - Flensburg
Coccinella: Die Anna ist jetzt ja auch in Facebook.

Froschfilm (versteht sie falsch): Was macht die denn in Flensburg?

 
 
10
Januar
Dialog zum Sonntag - Against Retroism
Froschfilm: Na, willst du immer noch die Blinde unter Einäugigen sein?

Coccinella: Wie böse, dass du diesen dummen Ausspruch als Stilblüte für den Froschfilm festhältst. Eigentlich kann es dem Blinden ja auch egal sein, wie gut die anderen sehen können, solange sie mehr sehen als er.

Froschfilm: Na gut, dann nehme ich eben einen viel klügeren Ausspruch, der von dir ironisch formuliert wurde: Ich hab geschwitzt bis auf die Haut.

Coccinella: Genau: Wie gut, dass wir vor 2000 Jahren keine Ochsen waren! So, das war der dritte dumme Satz.

Froschfilm: Und es war eine Selbstreferenz. Dabei ist jetzt 2010 und sowohl Retrokult als auch Postmoderne Intertextualität sollen vorbei sein. Man trinkt jetzt Wein aus Babyflaschen.

Coccinella: Wein aus Babyflaschen ist genaugenommen auch retro. Du hast aber recht. Schluss mit retro! Ich will neo, neo, neo!! (Neon und Neonazis ausgenommen bitte!)

Froschfilm: Ja, aber du willst auch die alten Knight Rider Folgen.

Coccinella: Ist dir schon mal die Ähnlichkeit zwischen Michael Knight und Chewbacca aufgefallen?! Diese Haare und diese viel zu blauen Augen, hach.

Froschfilm: Nun gut, retro bei Männern muss ich akzeptieren, auch wenn meine Augen unblau sind und wenn ich blau bin, laut dir dämlich schauen.

Coccinella: Nein, nein. Du hast mich falsch verstanden. Das Alte bleibt gut, muss aber nicht immer zum neuen Trend erklärt werden. Ich schaue gerne Star Wars und Knight Rider und höre Beethoven. Ich will aber nicht, dass du dir goldene Schnallenschuhe und Kniestrümpfe anziehst, einen alten Trans Am fährst und dumm rumjaulst.

Froschfilm: Das kam in letzter Sekunde vor meinem Redesign.

Impartial Spectator: (erkennt nachts im Bett, dass sowohl die Vorsilbe "neo" als auch die Vorsilbe "retro" die Wiederkehr von etwas Altbekanntem anzeigen.)

 
 
23
März
Dialog zum Sonntag - Das Ritual
Coccinella: Wir sollten uns ein Einschlafritual für unser Kind überlegen.

Froschfilm: Wieso, wir haben doch eins: Licht aus, Tür zu!

 
 
28
Dezember
Dialog zum Sonntag - Spekulation
Coccinella: Eigentlich müssten Frauen sehr talentiert in Naturwissenschaften sein, weil sie immer mit den Babies experimentieren.

Froschfilm: Ha! Gerade deshalb werden Frauen eher Geisteswissenschaftlerinnen: Die Säuglinge fördern einen Hang zu wilder Spekulation ohne jede empirische Überprüfung.

 
 
08
Juni
Dialog zum Sonntag - Der Nerd
Beim Betrachten eines alten Videos aus Schulzeiten:


Froschfilm: Das war der Ober-Nerd der Stufe.

Coccinella: Ich dachte, das bist du?

Froschfilm (spult zurück): Oh.

 
 
25
Mai
Dialog zum Sonntag - Das Sterben der Dummen
Coccinella: Die Leute, die finden ich sähe aus wie Minh-Kai sind dumm!

Froschfilm: Wieso, du siehst schon ein bisschen so aus! Außerdem stimmst du auch zu, dass S. aussieht wie George Clooney.

Coccinella: DER sieht ja auch so aus!

Froschfilm: Aha, du darfst das also objektiv beurteilen, die anderen nicht!

Coccinella: Ja, denn ich sehe auch das Wesentliche! Die anderen sind blind und wären als Neandertaler gestorben, weil sie die falschen Beeren gegessen hätten!

Froschfilm: Oh! Warum war es dann für dich das größte Kompliment, dass ich drei Tage lang nicht einmal geahnt habe, dass du asiatische Wurzeln hast? (Die Red.: Hiermit sind keine Ginseng-Wurzeln gemeint. Es handelt sich um eine Metapher für Abstammung.) Du bist der Inkonsequenz überführt!

Coccinella: Meine Wurzeln sind unwesentlich!

 
 
06
April
Dialog zum Sonntag - Nett und Böse und Falsch
Froschfilm: JEDESMAL vergisst du deine Mütze! Das nimmt ab!

Coccinella: Stimmt doch gar nicht! Das ist mir erst zweimal passiert. Du, jedoch, verwechselst heute ALLES mit seinem Gegenteil!

Froschfilm: Ich verliere die Orientierung in einer komplexer werdenden Welt! Alles Fremde ist pervers und brutal!

Coccinella: Kein Problem! Ich werde dich aufklären: J.B. Kerner ist böse, der Spiegel ist böse, ganz böse ist die Bildzeitung (die haben sie leider heute in der Ausstellung "All about evil" im Bremer Überseemuseum vergessen). Gut sind Orang Utans, die ihre Lippen schürzen und Giraffen beim Spagat und nett ist, wenn jemand meinen Ausweis findet und ihn mir wiedergibt.

Froschfilm: Hmmm. Dann bin ich also gut, weil ich wie eine Giraffe aussehe? Dann ist aber das Gegenteil von allem richtig, weil ich heute immer das Gegenteil meine und gut bin, wegen Giraffenähnlichkeit. Wir stecken also im tiefsten aller Paradoxa!

Coccinella: Du musst dich einfach immer in ganz kurzen Impulsen rasieren, dann fallen deine Lügen nicht auf und du überholst die Schildkröte.

Froschfilm: Genau, dann bleiben meine Haare auch länger und ich bin sowohl der Giraffe als auch dem Orang-Utan ähnlicher und folglich besser! Ahh! Ich habe meine Orientierung wieder! Scheiß auf die komplexer werdende Welt!

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Und hier der Dialog - gelesen von den Autoren:

nett (wma, 794 KB)

Und hier take1:

versuch nett (wma, 295 KB)

 
 
20
Januar
Dialog zum Sonntag - Die zweigeteilte Frau
Im Kino:

Froschfilm: Die hat aber ein seltsames Nachthemd an.

Coccinella: Das ist sein Hemd!

Die Red.: Insgesamt ist Chabrols Film ein Eifersuchtsdrama ohne Eifersucht und Drama.

 
 
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Last update: 21. Dez, 10:14
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