letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


23
Oktober
Frauen Power
Das Haus, in dem ich wohne ist so hellhörig, dass man nicht nur die Nachbarn hört, von denen übrigens immer irgendjemand die Bohrmaschine benutzt, man kann auch die Kinder, die auf dem Hof spielen, belauschen. Während die Jungs langsam in den Stimmbruch kommen und mir, wenn ich mit dem Fahrrad vorbei radele, halb verlegen ihr "Grüß Gott!" entgegen krächzen, geben sich die Mädchen sehr selbstbewusst. "Wenn ihr mitmacht", hörte ich sie gerade zu den Jungs sagen "dann gibt es auch eine Woche lang keine Schläge mehr!"

 
 
22
Oktober
Plädoyer gegen sinnlose mails
Die Kommunikation über e-mails und sms macht's möglich. Im Bewusstsein, dass die Nachricht in Null Komma Nix beim Empfänger erscheint kann man lauter Mist verzapfen, um sich kurz darauf wieder zu entschuldigen. Besonders informative sms, z.B. mit dem Inhalt: "Hast du eben angerufen?" anstatt einer präzisen Ortsangabe, wenn man sich in einer Menschenmenge verloren hat und e-mails, in denen erwähnt wird, dass man gerne vom Flughafen/Bahnhof/Bushaltestelle XY abgeholt werden möchte, ohne jedoch die Ankunftszeit anzugeben, sind nicht nur sinnlos sondern auch noch ärgerlich. Diese Botschaften wären das Papier nicht wert auf denen sie geschrieben würden, handelte es sich um Briefe. Aber der geringe Aufwand des Übermittelns rechtfertigt anscheinend die Inhaltslosigkeit.

 
 
Oxymora
"Die neue Klaviersonatenkollektion, hören sie die Welt mit anderen Augen!"

So wurde ich heute morgen geweckt. Fällt den Werbern wirklich nichts anderes ein, als durch Fehler auf sich aufmerksam zu machen? "Deutschlands meiste Kreditkarte" oder "Das König der Biere" sind weitere Beispiele. Jaja, Werbung ist die Ereiferung nicht wert, ich weiß. Vielleicht wird's ja auch irgendwann wieder lustig, wenn vielleicht Sprüche kommen wie: "Schmecken sie die Welt mit neuen Ohren" oder "Quiet is the new loud".

Ich lebe jetzt mal weiter und scher mich nicht drum.

 
 
21
Oktober
Telefonterror
So langsam haben sie mich. Meine Telefonnummer gibt's wohl schon zu lang und die Marketingwindbeutel haben mich irgendwie in der Kategorie "kaufkräftiger, junger Depp" eingeordnet. Über den Mailspam will ich mich nicht beschweren, den filtert gmx immmer besser raus.
Aber als ich aus London zurückkam, war mein Anrufbeantworter voll mit stundenlangen Ansagen elektronischer Stimmen. Das war noch ein kleiner Genuss und auch ein schönes Argument für einen Anrufbeantworter: So knöpft man den Absatz-Arschlöchern ihre unverdiente Kohle wieder ab.
Die letzten Tage wurde ich aber von dubiosen Marktforschungsinstituten telefonisch penetriert: Der erste klang noch seriös bis schwul, kurz darauf rief aber jemand an, der wahrscheinlich über einen 1-Euro Job ins Call-Center gekommen war. Ich verlange ja von meinem Gegenüber schon lange nicht mehr Intelligenz oder Flexibilität, aber ich möchte bitte nicht betrunken angelallt werden. Doch genau das war der Fall:
- "Hammse vielleisch Luust, annm Marktforschungs (Pause) Dings, äh, son Interview, ja?"
- "Hmm, eher nicht. Geht das schneller als zwei Minuten?"
- "Nö, dss wird schon ne Weile dauern, wa?"

Vielleicht hätte sich das Gespräch ja noch spaßig gestaltet, aber ich hatte das Gefühl die "Weile" nicht aufbringen zu können.

Keine Pointe, kein Schluss. Ein sanftes Ausblenden des Tex...

 
 
19
Oktober
Verlassen
"Verlass dich auf XY und du bist verlassen"

Dank meiner Aversion gegenüber dummen Allerweltsfloskeln stehe ich nun dumm da. Hätte ich diesen Spruch mal ernster genommen.
Nee, nee, alles muss man selber machen, wenn man das schöne Bayreuth verlassen will. Dort sind nicht nur Gesichter kreuzdumm, lieber froschfilm. Dort sind Auslandsaufenthaltskoordinatoren kreuzdumm (Oder zumindest kreuzfaul)!!

 
 
Selektive Wahrnehmung
Der Anteil von Leuten, denen ihre Kreuzdummheit schon ins Gesicht geschrieben steht, liegt in Bayreuth rein gefühlsmäßig doppelt so hoch wie in London. (Gottseidank gilt das nur für die Stadt, nicht für unser "Univiertel")

 
 
18
Oktober
Sehr geheim!
Geheimtipp

Die Werbestrategien des Müllerkonzerns werden immer perfider. Nachdem man den Kefir nur an Alte verkauft, versucht man Buttermilchtrinker mit dem seltsamen Prädikat "Geheimtipp" zu locken.

 
 
16
Oktober
Platt
Schlimm, wie sehr man sich Phrasen zurechtlegt. Auf die Frage: "Wie war's in London" kann ich mittlerweile, wenn es die Situation erfordert, in zehn Sekunden antworten: "Sehr lustig. Die englische Arbeitsatmosphäre gefällt mir sehr, total locker, alle duzen sich und ständig wirft man sich trockene Sprüche zu." Die Leute zwingen mich dazu, pausenlos das selbe zu reden.

 
 
15
Oktober
Koffer
Flugreisen in sozialistischen Laendern muessen die Pest gewesen sein. Wie will man denn bei der Einheitswahre am Gepaeckband seinen Koffer erkennen? Wenn die bunte Vielfalt an mir vorbeistroemt, denke ich jedesmal: Das ist der einzige Sinn fuer die Eskpaden der kapitialistischen Konsumgueterhersteller. Wozu sonst kann es dienlich sein, dass von jedem Koffertyp maximal zehn produziert werden? Identifizieren wir uns wirklich mit einem Koffer? Soll der Klotz am Bein unser Image aufpolieren wie ein Chanel-Taeschchen?

Dem aufmerksamen Leser wird jetzt die Freude ueber seine Aufmerksamkeit genommen: Ja, ich bin wieder in Deutschland, dies ist der letzte London-Beitrag. (Die fehlende Umlaute hat der Unicomputer zu verschulden)

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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