| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
08
November
Stilübungen
Problematik. Dieses Wort wollen einem die Auguren der Ausdruckskunst austreiben. Übertriebene Alliterationen auch. Max Goldt weiß es mal wieder besser und findet "Gaby gab Gundrun Gift" schöner als "Gaby donierte Gudrun Toxisches". Aber auch er ist der Meinung, man solle lieber von Problemen als von einer Problematik sprechen. Hier schließe ich mich nicht an. Problematik ist schon ok und Technologie im Übrigen auch. Technik und Probleme, das sind doch Worte der Miesmacher.
07
November
Così fan tutte 2005: Il ritorno del Bemsel.
31
Oktober
Seminarrüpel
In einem erstaunlich guten Seminar zu philosophischen Aspekten der Quantenphysik sitzt ein dummer Rüpel. Erst erklärt er geschlagene fünf Minuten, dass er auf dem Gebiet der Quantenphysik Voll-Laie sei und gerade mal e=mc2 gehört habe. Dann stört er mit der Bemerkung, dass man Leben und Tod sowieso nicht klar unterscheiden könne, deshalb sei Schrödingers Katzenexperiment zweifelhaft. Am Ende des Seminars ist er die herabwürdigenden Blicke derart leid, dass er sich zur These aufschwingt, die bösen Dozenten hätten psychische Probleme (er hat sich intensiv mit Psychoanalyse beschäftigt!) und wollten dies durch Machtausübung und unnötige Eintrittsbarrieren für ihre Seminare kompensieren.
Ich habe jetzt Mitleid. Allerdings nicht mit dem Rüpel, sondern mit begabten Philosophiestudenten, die solcherlei wohl täglich erleben müssen.
28
Oktober
Sprachspiegelung
Wenn ich mich mit Leuten unterhalte, passe ich mich an deren Sprache an. Wer mich und meine Gesprächspartner kennt, braucht nicht zu fragen mit wem ich telefoniere, man hört es. Bei manchen Freunden geschieht die Anpassung eher zufällig, andere hegen einen regelrechten Jargonimperialismus und drängen ihre Art zu reden der Umwelt auf. In mir finden sie einen willfährigen Erfüller ihrer Absichten. Ist das jetzt nett und lustig oder schlimm? Ich bin heute für nett und lustig, man muss nicht immer alles schlimm finden.
27
Oktober
Melodiendiktatur
Ich liebe es, wenn mir Melodien so extrem im Kopf herumgehen, dass sie eigentlich eher stampfen als gehen. Sie sind dann in jedem Atemzug zu hören. So geschehen neulich mit dem Liberty Bell March von John Philip Sousa, namentlich dem Thema von Monty Pythons fliegenden Zirkus'. Auch wenn man es genießt muss man sagen: "Schrecklich!". Ja, das muss man.
25
Oktober
Finanzkreise
In Investmentbanken, so wird aus vertraulicher Quelle berichtet, lobt man seine Mitarbeiter nicht mit "sehr gut, weiter so" oder Ähnlichem sondern nennt sie "big swinging dick".
24
Oktober
Haus der Verdammten
Geisteswissenschaftler sein und darob einen Hass auf Phrasen haben, die ihre Banalität durch große Gesten zu verbergen suchen. Das sollte doch normal sein. Ist es nicht. Die phrasische Sprache hat eine solche Macht, dass sogar die Cleversten unter uns davon Gebrauch machen. Schlimm, schade und vielleicht schon immer so gewesen.
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