Ich bin borniert und habe immer noch kein Handy. Daniel Kehlmann sagt (am Ende dieses Interviews) warum sich das lohnt. Mehr Romantik!

Was man will ist doch Urteilskraft. So eine Kolumnisten-Klugheit. Die bekommt man nicht im Studium und mit keinem Doktor. Am ehesten bekommt man sie durch gute Literatur, kluge Freunde und vielleicht auch durch die Philosophie, über die man lieber nicht promoviert. Wenn man sie dann hat, die Urteilskraft, kann man allerdings nicht viel mit ihr anfangen.

Coccinella: Eigentlich müssten Frauen sehr talentiert in Naturwissenschaften sein, weil sie immer mit den Babies experimentieren.

Froschfilm: Ha! Gerade deshalb werden Frauen eher Geisteswissenschaftlerinnen: Die Säuglinge fördern einen Hang zu wilder Spekulation ohne jede empirische Überprüfung.

Mein Vater hat die c't und den Economist abonniert. Die c't hat einen ordentlich beschrifteten Zeitschriftenrücken, anhand dessen man mit einem Blick aufs Regal die gesuchte Ausgaben finden kann. Der Economist ist so dünn, da gibt es keinen Rücken. Um dennoch schnell die gewünschte Ausgabe zücken zu können, hat mein Vater einen Nachbarsjungen engagiert, der die jeweiligen Ausgaben durchliest und ihnen einen beschrifteten Pappstreifen als Rücken aufklebt.

Und die Klarheit der Luft leuchtet über ihnen.

Es darf mir nie passieren, dass Technik wichtiger wird als Menschen. Leider, leider besteht die Gefahr. Man kann etwas wollen, was man nicht will. Es gibt Metapräferenzen.

Irgendwo antwortete eine Frau auf die Frage, was sie denn Gutes tue, sie setze Kinder in die Welt. Nüchtern betrachtet ist es keineswegs sicher, dass Kinder in irgendeiner Hinsicht moralisch gut sind. Sie könnten natürlich Mütter Theresa werden oder uns vor dem Klimakollaps retten, aber das ist extrem unwahrscheinlich. Weniger Menschen wären für alle besser, wenn wir es nur schaffen würden, unser Rentensystem ein wenig zu verändern. Ihre Ökobilanz spricht moralisch massiv gegen Kinder und damit meine ich nicht die Windeln.