letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


06
Januar
Wohnen

Oder ist Wohnen wieder so eine Aufgabe, die man halt meistern muss? Wäre alles andere (gesetzt man ist sozial voll integriert und verdankt den Umständen, unter denen man lebt sehr viel) weglaufen? Man geht ja auch nicht ins Kloster, weil einem der Alltag zu viel wird.

 
 
05
Januar
Wohlstandsblähungen
Ich glaube, ich wäre sehr glücklich, wenn mein Besitz sich in zwei Koffer packen ließe. In meiner Zeit in Bologna war dem so. Dennoch häuft sich gegen meinen Willen immer mehr an, man gewöhnt sich an den Luxus und es wäre dumm, Geschenke abzulehnen. Schnell sitzt man mit einer vollständigen Wohnung da, an deren Bequemlichkeiten man sich gewöhnt hat. Vielleicht sollte ich, wie mit Studium, Heirat und Kindszeugung auch die Flucht nach vorne antreten und einen Job finden, der mir eine Wohnung ermöglicht, die ihre Bezeichnung verdient. Allerdings reizt mich daran, im Gegensatz zu Heirat, Studium und Kindszeugung rein gar nichts.

 
 
04
Januar
Hausschuhe
Wie sehen eigentlich die richtigen Hausschuhe aus? Ich gehe dem Problem seit gut zehn Jahren aus dem Weg, weil ich Hausschuhe nur akzeptieren kann, wenn sie zerrissen, alt und verbeult sind. Was für eine Memme und welch ein Spießer wäre man, kaufte man sich und trüge tatsächlich neue Hausschuhe. Das geht gar nicht. Wer cool ist, trägt vermutlich überhaupt keine Hausschuhe sondern läuft in Socken oder barfuß. Edle Hausschuhe sind, falls es sie gibt, aus ähnlichen Gründen abzulehnen wie edle Schlafanzüge. Die können vielleicht die graumelierten Herren auf dem proidee Katalog tragen, aber nicht ich. Wie immer, bietet der Retrotrend einen Ausweg. Man könnte auf einen Flohmarkt gehen und dort Opa-Hausschuhe kaufen. Aber zu den Leuten, die alte Schuhe auf Flohmärkten kaufen, gehöre ich nicht. Ich kaufe eher gar nichts auf Flohmärkten, außer Badehosen für zwei Euro, wenn unvermittelt ein Pool auftaucht.

 
 
03
Januar
Imperialismus
Microsoft ist böse, dennoch schreibe ich (noch) in Word für Windows. Die imperialistische Bosheit zeigt sich jetzt, da mir Word alle zehn Minuten vorschreiben will, ich hätte meinen Text auf US- und nicht auf UK-Englisch zu verfassen. Argh.

 
 
02
Januar
Wissenskulturen
In diesen sogenannten Weblogs lese ich ständig von Künstlern, Bildern und Musik, die ich gar nicht kenne, von denen mir aber vermittelt wird, man würde sie kennen und sie bedeuteten etwas. Ich kenne mittlerweile viele dieser Sachen beim Namen, weiß aber nur durch die Blogs von ihnen. Ich habe teil am Leben und an Interessen von Personen, die Vorbilder sein könnten. Und die posten nicht einfach Lieblingslisten in ihre Blogs, sondern lassen auch noch ahnen, warum und in welchem Kontext sie eine Musik, ein Bild, ein Kunstwerk begeistert hat. Um das zu lesen, muss ich nicht teil eines "sozialen Netzwerks" sein. Wie schön wäre es, wenn es nicht Facebook et al. gäbe, sondern einfach jeder einen Blog hätte. Dann käme ich mir sogar sehr sozial und fleißig vor. So bin ich ein Außenseiter, denn bei den sozialen Netzwerken mache ich aus ähnlichen Gründen nicht mit, aus denen ich kein Handy habe. Wenn ich schon mündlich bis zur Dreistigkeit direkt bin, kann ich mich wenigstens im Web etwas verstecken, oder?

 
 
01
Januar
Weg
Seit langem fasziniert mich, dass die Buchstabenfolge W-E-G sowohl einen Weg mit einer Richtung, als auch die Abkehr von etwas weg bedeuten kann. In Zukunft wende ich mich von der Philosophie weg oder eher ab. Das wird mir zu gefährlich ernst und professionell alles; sowas kann ich nicht. Wenn etwas professionell wird, muss man immer mit anderen urteilen, also bescheid wissen. Ich will aber wieder selber entscheiden und dafür muss ich weniger bescheid wissen*, also was Neues anfangen. Aber eigentlich erst nächstes Jahr, dieses Jahr warte ich nur ab, was angesichts der Prognosen gar nicht das Schlechteste ist.

*nur weniger, nicht gar nicht. So naiv, dass ich an ein unabhängiges Selbst glaube, bin nicht mal ich.

 
 
31
Dezember
Langfrist
Wäre es eigentlich sehr unsympathisch, wenn ich mir schon jetzt ein Kind gewünscht hätte, damit ich in drei Jahren Freude mit ihm haben kann? Ist langfristiges Denken, das vornehmlich abwägend und rational erfolgt generell unsympathisch? Ist spontane Gedankenlosigkeit netter?

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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