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04
November
Schwerer Anzug
Im Studium habe ich vorzugsweise das getan, was ich konnte. Jetzt zieht es mich immer in Gebiete, von denen ich keine Ahnung habe. Nur was für mich schwierig ist, finde ich interessant, kann es aber niemals so gut lernen, wie ich gerne würde. Weil es für mich schwierig ist. Dabei wäre, altergemäß, so langsam die Zeit der Meisterschaft gekommen, ich sollte Experte für irgendetwas sein. Ich könnte es damit wohl bequemer haben, aber das scheine ich nicht zu wollen.
28
Oktober
James
Der nicht mehr ganz neue James Bond wird von vielen als "so mittel" beschrieben. Nichts ist falscher als das. Man kann ihn nur hassen oder lieben, aber eben genau nicht mittelmäßig finden. Wer Freund der bisherigen Filme ist, dem könnte einiges sauer aufstoßen. Alle anderen sehen einen Film, der zumindest etwas schafft, was nicht leicht ist: Über knapp 3 Stunden eine extrem beklemmende Stimmung zu erzeugen. Ja, Spaß macht das nicht unbedingt, aber intensiv ist es in jedem Fall.
24
Oktober
Pragmatismus und Seele
Ich sehe einige Menschen, die sich mit hehren Idealen in Sache Liebe sichtbar schaden, ja, ihre Ideale sogar weniger erreichen, je höher sie sie hängen. Beziehungen kriseln und sie sprechen von Treue über den Tod hinaus. Eine deutlich pragmatischer gestimmte Lebensweise scheint jedenfalls im Durchschnitt glücklicher zu machen, wirkt aber natürlich lascher, seelenloser vielleicht sogar, aber vermutlich erreicht sie das Ideal der lebenslangen Liebe doch besser, als hohe und falsche Erwartungen.
21
Oktober
Kunst durch AI
Gemeinsam mit einer AI wurden die Skizzen zur 10. Symphonie von good old Ludwig Van ausgearbeitet und aufgeführt. Das klingt bestenfalls "nicht schlecht". Es klingt sehr nach Beethoven, da kann man niemandem etwas vorwerfen. Der Orgeleinsatz ist auch originell, es werden also nicht nur alte Ideen neu vermischt. Es liegt wohl eher an der Rezeption, dass sich kein Genuss einstellen kann. Bei jedem Beethoven Motiv denkt man unwillkürlich, wie sehr es abgekupfert sei. Bei den echten Beethoven Motiven freut man sich über ihren Witz und ihre Schönheit und ahnt Genialität, die man einer Software nicht zusprechen möchte.
20
Oktober
Abwage
Immer die ewige Abwage: Dinge tun, die gut und richtig sind, die man tun sollte, oder solche, die wirklich direkt Freude machen? Die Alten raten, in der kuscheligen Sicherheit ihrer Rente den Jungen meistens zur direkten Ausnutzung ihrer Fähigkeit zur Freude an Dingen, die man im Alter vielleicht bereut nicht getan zu haben, weil man dachte, etwas anderes zu sollen. Aber ändert man sich durch die Befolgung des Sollens in die Richtung, die man sich dabei wünscht? Vermutlich kaum, so wie Erziehung von Kindern auch kaum etwas ändert. Wenn man einen freien Willen hätte, würde man sich also gegen das Sollen entscheiden.
11
Oktober
Hören statt sehen
Gibt es eigentlich psychologische Studien, dass ungeeignete Filme bei Minderjährigen mehr Schaden anrichten können als Bücher oder Hörbücher? Oder gibt es die FSK nur deshalb, weil Gewalt und Sex bei Filmen so direkt sichtbar sind und hier "das Böse" klarer zu Tage tritt? In die Psyche graben sich aber Bücher und Hörbücher vermutlich tiefer ein, aber Tiefe ist anscheinend egal, es zählt die Oberfläche, für mehr ist keine Zeit.
10
Oktober
Wegstaben verbuchselt
Ich gehe auf eine Anhöhe in einem schönen Park, wo sich die vermutlich klugen Leser des besten substacks der Welt treffen, diesem hier:
https://astralcodexten.substack.com Scott Alexander nennt sich der Autor. Weil ich ich bin, weiß ich nicht, wie der Autor aussieht, versuche aber trotzdem dreist mit ihm ins Gespräch zu kommen. Leute haben sich Namen mit Filzstift auf Kreppband geschrieben, wohl um die Ansprache zu erleichtern. Ich sehe einen Herrn mit intelligent blitzenden Augen, der sich "Axel" auf die Brust geschrieben hat und spreche ihn an, er sei ja bestimmt "the great Scott", weil ich völlig irr und hirnverbrannt annehme, es sei bei diesen Treffen üblich, sich milde verdrehte Spitznamen zu geben. Natürlich ist er nicht Scott. Scott ist weiter hinten und er schreibt so gut, dass er mündlich nur enttäuschen kann. Ich spreche mit ihm kurz über Architektur und Avantgarde (Bezugnehmend auf das ICC in Berlin und diesen Eintrag: https://astralcodexten.substack.com/p/highlights-from-the-comments-on-modern) und er wendet sich schnell ab und geht zu einer anderen Gruppe.
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