| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
25
Mai
Rödel
Dass mich Aufkleber nochmal verwirren können: Überall klebt hier ein Aufkleber mit dem Schriftzug "Rödel", im Design einer Snowboardmarke. Ist aber keine. Der Aufkleber ist so prägnant, dass ihn irgendein Künstler, der so urban art Müllfotos macht, der in irgendeinem Berlin-Newsletter gefeatured wurde, auf seinen Fotos featured. Der Rödelaufkleber springt mal echt ins Auge. Aber er bedeutet nichts, was heute ja so viel heißt wie: Man kann ihn nicht googlen. Richtig subversives Branding. Jemand rödelt durch halb Berlin, klebt überall diese Rödelaufkleber hin und will offensichtlich nichts damit erreichen. Jetzt hat er einen Blogeintrag. Wäre ich ein TikTok-Star, könnte der Aufkleber jetzt viral gehen oder zum Meme werden o.ä., etc.
24
Mai
Bedeutung
Hätte ich doch mal gerne wieder: Musik die (mir) was bedeutet und nicht nur ein Genre bedient. Das wird, zugegeben, mit meinem wachsendem Alter schwieriger. Es geht leichter bei rein instrumentalen Stücken oder Teilen von Liedern. Musik kann meine Seele anschwingen, mich eine unkitischige Form von Romantik fühlen lassen, die ich nur mit mir selbst erlebe. Nostalgieknöpfe zu drücken funktioniert zuverlässig. Ein paar bekannte Akkorde und ich bekomme Gänsehaut - worauf ich sehr stolz bin und was ich genieße. Doch das ist zwar schön, aber doch zu billig. Ich will mehr. Ich will erkannt werden oder etwas erkennen in mir neuer Musik. Und das Gefühl der Geborgenheit haben, wie nur Klänge es mir geben können.
[Abglanz von Seele]
23
Mai
Recht
Immer wieder und immer mehr wurmt mich die Absurdität des Kriegsrechts. Man darf andere Länder nicht angreifen. Aber wenn man es tut, muss man die Bevölkerung und die zivilen Einrichtungen in Ruhe lassen. Ob man Kriegsverbrecher ist, wenn man sich nicht daran hält, ist unklar.
Wenn es so schönes Kriegsrecht gibt, an das sich angeblich so viele halten, nur die bösen Russen nicht, warum kann man dann nicht viel mehr im Krieg verbieten? Zum Beispiel Waffen generell? Dann müsste man mit den Russen ringen. Absurd wäre das. Aber das aktuelle Kriegsrecht ist das nicht, oder wie? Es braucht, wie immer, einen Konflikt um Regeln zu ändern. Na, den haben wir jetzt ja.
22
Mai
Zweiter Abend
Gestern Volksbühne, heute Konzert. Metall. Hier weiß wenigstens jede/r, wie man sich zur gegenseitigen Mehrung der Freude verhält. Und wenn gelacht wird, dann in dröhnend dunklem "Mwahaha!" des Sängers Nachdem Konzert gehen wir mit dem Sänger in einen Dönergrill, quatschen, trinken ein Bier und gehen früh ins Bett. Eintritt war frei. Idealer Abend, klarer Gewinner gegen die Volksbühne.
[Gegen das öffentliche Lachen]
21
Mai
Volksbühnenpublikum quält seine Stars
Volksbühne, Hinrichs, Pollesch. Da hat man ja seine Erwartungen, man will auch gerne den Leidgesang des Herrn Hinrichs hören. Die Kritiker sind allesamt begeistert.
Ich leider weniger. Ein Großteil der Schuld trägt das Volksbühnenpublikum. Auf dem Rosa Luxemburg Platz hege ich noch große Sympathie für diese freundliche Mischung aus Retroavantgarde, wo alt und jung gut und gutgelaunt aussehen. Stilprägend ist hier nichts mehr, aber muffig auch noch nichts, man gibt sich Mühe, den bunten shabby Look milde up to date zu halten. Doch dann spricht Hinrichs und es wird bei JEDEM Satz laut gelacht. Dabei sind das gar keine Witze, die er spricht. Keine Pointen. Er braucht nur "Reeeeegionaaaaaalexpress RE1" zu jammern und das Publikum dröhnt. Gut, Freitagabend, Spätvorstellung. Aber so kann das Stück nicht funktionieren. Es funktioniert aber auch abgesehen davon nicht im Sinne einer intellektuellen Unterhaltung - wohl doch aber konzeptionell. Die Hinrichsche Einsamkeits- und Müdigkeitssuada enthält keinen einzigen neuen und guten Gedanken. Wenn die Gedanken neu sind, treffen sie nicht. Die Masken verbergen unsere unsymmetrischen Münder? Ist das eine treffende Beobachtung? Eher nicht. Hinrichs leidet also auf seine Weise sehr lange und sehr langweilig vor einem leeren Bühnenbild dahin. Dann, unvermittelt, landet eine Rakete, es gibt eine sehr beeindruckende Taxifahrt kreuz und quer über die Bühne gefolgt von Musik und Breakdance. Einfach so dahingerotzt. Spaß, ohne viel Sinn. Das passt alles letztlich doch, aber früher war mehr Zwirbel im Witz.
20
Mai
Realtime war gestern
Weil sich die zwanghaft entspannte Musik im Spa mit den grölenden Fangesängen des Fußballmatches nebenan mischt gefällt mir viel besser, als diese perfekte Simulation einer Oase in der Großstadt.
19
Mai
Stoffel
Meine direktes Rausblöken im Leben und auf Social Media ist vielleicht etwas sehr deutsches. Die Komplexität der sozialen Codes, die insbesondere in den USA auf die Spitze getrieben wird, nervt mich. Warum nicht sagen was man denkt? Oder dichten, was man denkt? Unklarheit ist kein Gütekriterium. Das sieht man in anderen Kulturen wohl anders, da gibt es mehr Nuancen. Da ist die social media Nutzung auch um ein Vielfaches höher als bei uns. Hier wird social von vielen als Teeniekram abgetan, dabei zeugt sie vielleicht nur von höher entwickeltem sozialem Empfinden über das gesamte Leben und dessen Ablehnung von fauler Stumpfheit, die hier mit erwachsener Rationalität verwechselt wird.
[Der Mensch, das hypersoziale Wesen]
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