letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


01
Juni
Transparenz
Wir sitzen im Innenhof einer dieser modernen Wohnhäuser mit ganz viel Glas und offenen Flächen. Transparenz und Offenheit sind modern, Vorhänge und Türen out. Hier wird das Konzept auf die Spitze getrieben, auch die Böden bestehen aus Glas. Dadurch kann ich erkennen, dass die Wohnungen alle gleich eingerichtet sind, zumindest der - immerhin schwarze und nicht auch noch durchsichtige - Wohnzimmertisch war wohl mit im Paket. Wir sind regelrecht dankbar im Hof an normalen Tischen zu sitzen, die auf Kopfsteinpflaster stehen. Die Besitzer der transparenten Wohnungen scheinen diese auch nicht zu mögen, zumindest ist niemand zu sehen.

 
 
31
Mai
Hell
Aber ernsthaft oder auch scherzhaft durchhören kann man eben doch kein neueres Ärztealbum, auch wenn ein paar Songs fetzen: Das Konzept der Punk-Quatsch-Opas mit Moral fetzt eben nicht.

 
 
30
Mai
Dunkel
Zum Anlass des Ärztekonzerts unter dem Büro meiner Frau hab ich dann doch mal in das letzte Album reingehört. Es ist ein Fluch. Einiges ist mindestens so gut wie früher, vermutlich sogar ein wenig besser. Aber ich kann es nicht so sehr mögen wie die alten Sachen. Arme Künstler! Gute Arbeit reicht nicht, sie müssen sich immer wieder neu erfinden und wirklich überraschen, um zu beeindrucken. Kunst muss ja beeindrucken, immer irgendwie neu sein. Glückselig, wer immer neue junge Fans generiert, die können objektiver auswählen, welche Songs wirklich zünden. Als Künstler muss man von jungen gemocht werden wollen und das auch werden. Die Ärzte schaffen das, erstaunlicherweise. Daher muss mein Daumen rauf, auch wenn ich es nicht fühlen kann.

 
 
29
Mai
Anti
Die Selenskyj Karikatur in der SZ ist genauso unlustig wie die Karikaturen von Charlie Hebdo. Das sieht auch die ehrwürdige FAZ so. Hier wurde anscheinend einfach ein Fernsehbild abgemalt. Sind dann die Aufsteller der Leinwand oder deren Chef*Innen die wahren Antisemiten? Sie haben das schlimme Bild ja erzeugt. Die Realität ist also unlustig und antisemitisch. Soweit stimmt es wohl.

 
 
28
Mai
Fehlende Topoi
Was ist der bestimmende Typus unserer Zeit? Wen könnte man treffend karikieren? Die Hipsterschelte ist so stabil wie vorbei wie die Tomatenschelte. Die Prenzlmami vollkommen pre-pandemic. Erst recht die Kneipenfigur, die nicht mal mehr unzeitgemäß aus der Zeit gefallen wirkt sondern nur noch vorbei. Die Quer- und Verschwörungsdenker: Nicht mehr relevant. Eine Zeit des Suchens, der neuen Einordnung. Offenheit, die genaues Beobachten schwieriger macht, weil die Schubladenfehlen, aus denen man sich treffende Beobachtungen zusammenmischen kann, mein Lieber! Das Typengefüge hat sich noch nicht neu kalibriert, alle gehen erstmal raus und finden sich wieder. Neues wird kommen, manche meinen wohl schon was zu sehen, aber das ist ja immer so und wer dabei recht hatte wird sich erst später zeigen.

 
 
27
Mai
The Dark Knight Revisited
Erkenne ich Kunst nicht, wenn ich sie sehe? The Dark Knight, der angeblich beste Actionfilm aller Zeiten (IMDB 9,0) bietet leider wenig und unsaubere Action, abgesehen vom Lastwagenüberschlag ist Nichts beeindruckendes dabei. Die Kämpfe sind unpräzises Gefuchtel und insgesamt ist der Film sehr dialoglastig. Das muss kein Fehler sein, aber Batmans Gummikostüm kombiniert mit seiner eher albern als cool oder bedrohlich wirkenden Reibeisenstimme und einer unglaubwürdigen Liebesgeschichte voller Pathos: Das geht doch besser. Gut, Heath Ledger. Ja, er hat einige Szenen die wirklich brilliant sind. Aber an Intensität ist ihm der neue Joker von Joaquin Phoenix überlegen. Warum soll das also der beste Actionfilm aller Zeiten sein?
Fazit: Ich versuche mir Urteile über Dinge zu ersparen, die ich nicht liebe. Wenn es Mengen an Fans gibt, haben die meistens gute Gründe und es gibt Komplexitäten, die sich mir entziehen. Im Fall von Mainstream Actionkino scheint mir das allerdings unwahrscheinlich.

 
 
26
Mai
Hidden Agenda
Der Head of HR (Personalchef klingt für dieses Bübchen unpassend erfahren), der einen Workshop ansetzen wollte. Dazu musste er mit allen angedachten TeilnehmerInnen zunächst telefonieren, wann es denn zeitlich passen könnte und was man für inhaltliche Vorstellungen habe. Der Termin konnte aber noch nicht bekannt gegeben werden, da der Organisator noch mehr Zeit für das Verfassen der Agenda brauchte. Als er den Termin dann einen Tag vorher schickt, hat natürlich niemand mehr Zeit und es findet sich keiner der inhaltlichen Vorschläge in der Agenda. Personalführung durch Zermürbung oder doch eher Unfähigkeit?

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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