letzte Kommentare: / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals / Ist bei mir umgekehrt.... damals | ![]() |
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29
Mai
Zu!
Ich werde verfolgt von Schildern mit der boshaften Aufschrift "Türe stets geschlossen halten!" Ich ahne, dass hier keine böse Absicht dahintersteckt, aber jedes Mal muss mein armes Hirn denken: Was ist denn der Sinn einer Türe, wenn man sie nicht öffnen darf? Warum schreibt man nicht: "Türe nach dem Öffnen wider schließen!" Die Welt könnte so viel besser sein, wenn sich mehr Türen öffnen würden!
28
Mai
Mein Leipzig
Mein Leipzig lob ich mir. Jedes Mal scheint mir mein Lob der Stadt übertrieben. Ich schwärme von der Grandezza, die sie mehr als Berlin versprühe, von der Großzügigkeit ihrer Anlagen, von ihrer innovativen Architektur, von ihren kunstsinningen und freundlichen Bewohnern und glaube mir selbst nicht recht. Dann kehre ich zurück und sehe meine Erzählungen übertroffen. Schaut auf diese Stadt. (Bedauerlicherweise hat der Taxifahrer recht: Das Gehaltsniveau ist erbärmlich niedrig.)
27
Mai
Bindungen
Wie bindet man eigentlich jemandem etwas auf die Nase? Die Ösen sind ja nur scheinbar welche.
26
Mai
Körper
Sogenannte "Meetups", also Branchentreffen mit meistens eher dünnen Impulsvorträgen sind in der Pandemie, wie auch geschäftliche Meetings, ins Virtuelle verlegt worden. Bei den Meetings bleibt man dabei, die Calls sind oft effizient und angenehm, man kann sich leichter auf den Bildschirm schauen, es gibt viele Vorteile.
Bei den Meetups geht es um soziale Events. Essen, Trinken, Kennenlernen. Erkenntnis von Goetzscher Dimension: Das klappt mit Körpern besser. Und seit der Pandemie spüre ich das mit jedem Mal mehr. Referenz: https://www.zeit.de/kultur/literatur/2023-02/rainald-goetz-schriftsteller-berlin-vortrag/komplettansicht
25
Mai
Macht
Alle beschreiben die zwanziger Jahre im Leben (eigentlich auch die nach dem ersten Weltkrieg) als Zeit der Allmachtsfantasien. Man fühle sich überlegen, man denke die Welt liege einem zu Füßen. Das wird nicht hinterfragt, das sei so. Geht es niemandem außer mir umgekehrt? Bei mir war das Gefühl eher Angriff als beste Verteidigung vor der Unsicherheit nichts zu können. Die Allmachtsfantasien hatte ich, wenn überhaupt, in milder Form kurz vor dem Ende der Schulzeit. Da war alles klar, alles konnte gemeistert werden - aber danach? Da musste man ja ernsthaft selber ran. Wer überschätzt sich denn in so einer Situation? Anscheinend alle.
24
Mai
Sales-Taktik Todesangst
Wie klug ist es, beim Produktverkauf mit dem Kunden zu erwähnen, dass die Firma weiterlaufen würde, wenn der Kunde/Entscheider vor den Bus fallen und sterben würde? Das Verkaufsargument wird erstaunlich häufig angebracht, vermutlich fühlen sich viele besser, wenn nach ihrem Tod alles in Ordnung wäre. Das sind auch die Personen, die ihre Koffer ordentlich packen - damit im Falle ihres Todes und dem Öffnen der Koffer kein Eindruck der Unordnung entsteht. Mein Ordnungssinn ist pragmatischer, oder von einer anderen Angst getrieben: Verlust. Das hat mit faltenfreien Kofferinnereien nichts zu tun.
23
Mai
Ästhetik
Rationaler Geschmack. Sehr kluge Leute haben oft einen durchdachten Stil. Stil korreliert aber nicht mit Intellekt. Ästhetisches Empfinden, die Konstruktion von Gemälden, Räumen, Mode, Musik - hochintellektuell, komplex und undurchschaubar. Lebensfreude oder Leid sind aber vermutlich Grundvoraussetzungen, Abwesenheit von Zufriedenheit - selbst als Ziel. Der größte Irrtum ist Kants Idee des "interesselosen Wohlgefallens", die rationalisierung der Ästhetik wie der Ethik - klingt brilliant, ist aber der Kategorienfehler schlechthin.
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