letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
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27
November
Geil falsch
Das geile Gefühl nach der Party die Reste vom Buffet in die einzige Plastiktüte zu schaufeln, die zur Hand war. Alles rein ohne Rücksicht übereinander. Gehört sich nicht, darf man so nicht machen, bä!
Die Alternative wäre direkt der Mülleimer gewesen, da wäre das (leckere) Zeug 10 min. später gelandet. Es gibt eben doch Richtiges im Falschen!
26
November
Politisch
Es gibt Kunst, die sich politisch nennt, dabei aber nur das Alleroffensichtlichste zeigt, nur ihre Blase bestätigt ohne irgendeinen Twist oder neuen Gedanken. Zum Beispiel wird gezeigt, dass Krieg schlecht ist, oder dass Rassismus existiert. Vielleicht bin ich bei so etwas auf dem ästhetischen Auge blind, was schade ist, denn um Ästhetik sollte es bei Kunst ja gehen. Es fällt mir aber schwer, mich empfänglich für möglicherweise feine Ästhetik zu machen, wenn die Botschaft so holzhammersimpel ist.
25
November
Herbste
Das beste am Herbst, der eben noch nicht Weihnachtszeit ist, auch wenn manche nicht mal bis zum ersten Advent warten können, ist die Herbstmusik, warme, gemütliche Indiesongs, sanft angejazzed, passend zu Tee, Regen und nassem Laub. Warme Musik gegen mieses Wetter.
24
November
Em
Manchmal lese ich so bullshit Businesstexte. Manchmal lerne ich dabei.
Diesmal zum Beispiel, dass "em" bedeutet, dass irgendwas irgendwo reingesteckt wird. Was bedeutet Empowerment? Empowerment aus psychologischer Sicht ist mit Begriffen wie Sinnhaftigkeit, Selbstbeeinflussung, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung verbunden. Frei übersetzt heißt es, dass Kraft („power“) irgendwo reingesteckt („em“) wird.
23
November
Deep 2
Halbe Gegenposition zu gestern. Melancholie ist vermutlich doch ein Zeichen von Tiefe. Tiefe nicht im Sinne von besonders guten, wohlüberlegten Gedanken. Aber Tiefe im Sinne von etwas, das unter der Oberfläche liegt. Wer traurig ist, redet meistens weniger, gibt weniger preis, wirkt mysteriöser, hat also mehr Potenzial für Tiefe unter der Oberfläche. Kein Wunder, dass ich gegen diese Verfassung anrede. Mysterien liegen mir nicht, ja, ich lehne sie geradezu ab und bestreite einen Erkenntnisgewinn durch mysteriöses Verschwischen der Dinge. Mir ist die Klarheit der Wissenschaft lieber, als die Unklarheit der Kunst. Wenn Aussagen gemacht werden sollen, dann bitte klar. Gefühle gerne unklar, aber unmittelbar.
Dennoch: Tiefe kann per definitionem nur vorhanden sein, wenn nicht alles schon auf der Oberfläche präsentiert wird.
22
November
Melancholie und Gesellschaft
In meinem kulturellen Gefüge gilt nur Melancholie als richtig deep. Heiterkeit eher als oberflächlich, Witz zumindest verdächtig. Betrübtheit, auch Depression ermöglicht den Anschein von Tiefe, tiefer Verzweiflung, Leiden an der Welt.
Ich will dem Entgegenhalten. Es gibt nichts, was an Heiterkeit oder Witz leichter wäre, oder weniger einsichtsvoll. Ja, eine traurige Grundstimmung erhöht vermutlich die Genauigkeit der Wahrnehmung, die aber oft mit negativen Begleiterscheinungen wie Gedankenschleifen einhergeht und eben nicht zu höheren Erkenntnissen, sondern nur zu noch mehr Trübnis führen. Gute, hilfreiche, tiefe Gedanken benötigen vermutlich sogar stabile, zufriedene Persönlichkeiten als Grundlage. Warum also die Formel Leid ist gleich Tiefe? Eine Idee: Im Leid können sich die Unglücklichen leichter spiegeln und erkannt fühlen. Und vermutlich lesen und schreiben unglückliche Menschen lieber, als dass sie mit anderen Leuten scherzen. Daher zeigen Bücher gerne die Melancholie und weisen sie als Tiefsinn aus, ist Selbstschutz hier der Motor? Ich rede gegen mein eigenen Intuitionen an: Ernst ist wichtig und auch überzeugt mich der Satz seit früher Jugend: "Sempre ridere stultorum est." (Immer zu lachen ist der Dummen). Der melancholische Mensch wirkt nachdenklich. Von Dauerlachen und gegen den Ernst hat aber niemand geredet. Es geht hier um die Wahrscheinlichkeit von geistiger Tiefe und die hängt eben nicht mit Trübsal zusammen, hoffentlich korreliert sie nicht mal damit - ich kenne keine Studien, aber ich muss die Behauptung wagen, solange für das Gegenteil keine Beweise, sondern nur Gefühle vorliegen.
21
November
Ohrsand
Seit den misheard lyrics und Keks, Alder, Keks liefert Coldmirror zuverlässige Perlen im Netz ab. Übersetzungsfehler sind ollen Kamellen, aber was sie findet ist poetisch und brachial lustig.
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