letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


20
November
Große Literatur
Dem Roman "Der Liebhaber" von Maguerite Duras wurde vom Literaturpodcast meines Vertrauens höchstes Lob zu Teil. Selten waren sich die beiden so einige, dass es sich bei einem Buch um große Literatur handeln würde - und dazu noch im Kurzformat, nicht mehr als 120 Seiten. Nach dem Zauberberg also genau das Richtige!
Und es ist wirklich ein großes kleines Buch!
Doch ganz so heiß wie Anselm und Nefeli kann ich den Liebhaber leider nicht lieben.
Was fehlt mir zur großen Liebe?
Entscheidend ist wohl das Ende. Es wird mir zu traumartig meditativ. Das ist immer sehr konsequent und stimmig, aber dieser dauerhaft melancholisch-meditative Tonfall, besonders im letzten Drittel, klang mir doch zu sehr nach besinnlichem Kunstwollen. Gekonntes Kunstwollen zwar, aber ich bin da etwas allergisch oder habe eine zu geringe Aufmerksamkeitsspanne und dürste nach mehr Abwechslung oder Pointierung: das langsame Ausgleiten in Gedanken passt vielleicht zum Leben der Autorin und auch zum Inhalt, aber nicht zu mir. Sehr subjektive Kritik also. Objektiveres Urteil: Große Literatur, insbesondere in der Komplexität der Figuren und ihrer Darstellung mit wenigen klaren Pinselstrichen.

 
 
19
November
Primmi
Man kennt ja Weinsorten und lacht allgemein nicht mehr über Namen. "Martin Semmelrogge" findet man nicht mehr lustig, leider. Bei "Hawesko - Best of Primitivo" musste ich trotzdem lachen und freute mich darob. Mehr sillyness, bittschön!

 
 
18
November
Laurent Tobel
Immerhin habe ich früh genug erkannt, dass die guten Frauen nicht mit Philosophie zu beeindrucken sind. Mit Muskeln auch nicht. Sie sind eher mit zackiger Schlaksigkeit zu betören. Sie lieben zu große Eiskunstläufer, die toben wie Laurent Tobel.

https://www.youtube.com/watch?v=817NhgTYYz4

 
 
17
November
Malmot
Ich, früher Vogel, blöke dem durchnässten Kollegen in Regenhose entgegen und finde mich lustig dabei: "Tja, wer zu spät kommt, den bestraft der Regen!"

 
 
16
November
Hobbylinguist
Die Rede vom "aufsteigenden Ast" auf dem man angeblich sei. Hoffentlich bleibt man unten, auf diesem Ast, sonst bricht er. Und zerbricht der Ast, auf dem er sitzt, vergisst der Vogel, dass er fliegen kann!

 
 
15
November
Warum Kunst?
Bei Musik stellt sich die Frage nicht. Aber warum gehe ich ins Theater? Die meiste Zeit ist es eher unverständlich und anstrengend. Warum betrachte ich Kunst, die ich nicht verstehe? Warum lese ich Literatur, die ich nicht durchdringe? Vermutlich, weil ich auf der Suche sein möchte. Wenn es nicht ein stumpfes Bildungsbürger-Über-Ich ist, das mich dazu treibt, dann vielleicht dieses: Ein Teil von mir will keine Klarheit, er sucht nach höherer Unklarheit. Der stets strebende Teil, der sich bemüht, aber nie erreicht, nie versteht. Dafür ist die Kunst da. Nur immer wieder in die gleichen Unklarheiten geworfen zu werden oder auf die gleiche Weise provoziert zu werden, befriedigt diesen Anspruch nicht. Deshalb wende ich mich immer wieder dem Guten, Klaren und Schönen zu - den verlässlichen Klassikern. Die kann ich genießen, aber irgendwann reicht es dann mit dem Genuss und ich will wieder verwirrt werden.

 
 
14
November
Streichelzoo
Wir fahren an Zirkuswagen vorbei, die typische Zirkusmotive von sehr leicht bekleideten Frauen in Airbrush Technik zeigen. Etwas unpassend klebt über der Frau ein Schriftzug: "Zirkus zum Anfassen". #metoo hat niemand darunter gesprüht, wir sind zwar am Rand von Berlin, aber der Rand ist schon Land. Da ist Anfassen noch erlaubt.

 
 
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Last update: 19. Jan, 11:19
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