letzte Kommentare: / Granit Xhaka ist... undundund / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall


18
April
Leidenschaft
Ich hatte einen Professor für Institutionenökonomik, der in seinen Vorlesungen leidenschaftlich schrie und gegen alles wetterte, was seinen Überzeugungen widersprach. Er war dabei durchaus intellektuell, der Philosoph unter den Ökonomen. Heute scheint mir diese Leidenschaft bei öffentlich dargebotenen geistigen Streitthemen unmöglich. Wird in Talkshows noch geschrien? Ich sehe zu wenige, um das beurteilen zu können, aber ich ahne, dass wir alle vorsichtiger und achtsamer geworden sind. Wohlmeinend, sicher, aber langweiliger doch auch. Schon damals war der schreiende Professor die große Ausnahme. Ich bewunderte ihn, wohl weil ich seine Leidenschaft sterben sah.

 
 
17
April
Oberspack mit Geschmack
Einerseits, beim Betrachten meines jüngeren Selbst auf Videos von Abihütte und Ball sehe ich mich als bubihaften Spack, andererseits stehe ich nach wie vor zu meinem Geschmack von damals. Die größte Verirrung waren da noch die fantastischen Vier, aber auch das ist verzeihlich. Ansonsten mochte ich den klugen Mainstream von Shakespeare, über Monty Python, LucasArts und Douglas Adams. Nach wie vor hervorragend und fähig, auch meine Kinder zu begeistern. Noch seltsamer brauch' ich es nicht und ja, es gibt auch sehr gute neue Sachen.

 
 
16
April
Buddhismus
Neid, Ehrgeiz, Konkurrenzkampf - alles doof? Lieber als freundlich willenlose Amöbe sterben? Das sind die Alternativen.

 
 
15
April
Dark Wave
Ich war auf einem Konzert von "She Past Away". Ich schrieb einem Freund dies:
"Die Stumpfheit wird zum Prinzip gemacht. Es geht nicht um Emotionen, nicht um Melodien, nicht um Rhythmen. Es geht auch weder um eine Verbindung des Publikums mit sich oder mit den Künstlern. Alles, was ich mir nur vorstellen kann, was man an Musik mögen könnte, gibt es hier nicht. Auch keine Show. Auch keine Texte, türkisch verstehe ich nicht aber ich bezweifle, dass das dumpfe Genuschel irgendjemand verstehen konnte."

Und natürlich habe ich damit Unrecht. Alles, was eine Fanbase von mehr als einem Menschen hat, ist auf irgendeine Weise gut. Es ist von außen nicht immer leicht zu erkennen und es ist oft auch nicht qua Entscheidung möglich, den Blick von innen zu bekommen. Aber irgendetwas muss dran sein. Man darf natürlich entscheiden, ob man das wissen will. Bei Dark Wave Musik ist meine Entscheidung gefallen.

 
 
12
April
Guillotinen im Straßenverkehr
Ich fahre Rad und jedes Mal, wenn ich diese auf 90 Grad heruntergeklappten Lastwagenladeflächenöffnungen sehe, fühle, denke, sehe ich, dass sie die perfekten Guillotinen für mich wären. Eine scharfe, ja extra angeschärfte Kante genau auf der Höhe meines Halses. Wie oft werden Menschen dadurch geköpft? Vermutlich nie.

 
 
10
April
Ja, genau
Genau beobachten und beschreiben, dabei manisch lustig. Das wäre mein Leben, wenn ich wählen würde. Ich bin aber Nichtwähler.

 
 
09
April
Sell Out
Die archetypische Geisteshaltung meiner Generation sei es, sich "vom System" in seiner Freiheit als Künstler unterdrückt zu fühlen und jeglichen erwachsenen Lebenslauf als "sell out" an "den Kapitalismus" zu empfinden. Für dieses System zu kämpfen, liege uns fern. Das mag stimmen. Aber ich für meinen Teil, habe den "sell out" stärker in Akademia empfunden, dort war der Normierungsdruck wesentlich höher, die Freiheiten geringer. Insofern, doppelter Bullshit, diese angebliche Geisteshaltung meiner angeblichen Generation.

 
 
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Last update: 8. Mai, 09:28
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