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05
September
Mehr = schlechter
Die lange Nacht der Museen. Ich wäre gern hingegangen, hatte aber zum Glück keine Zeit. Denn mehr Museen sind nicht besser als ein Museum. Das ist die Regel des abnehmenden Grenznutzens, die nicht nur Ökonomen kennen. Zwei Portionen Pasta sind schlechter als eine. Irgendwann ist genug. Mit dem gleichen Argument lehne ich auch Musikfestivals ab. Viele Bands sind nicht besser als eine. Genauso bei Orgien: Mehr Sex ist nicht besser als einmal Sex. Doch offensichtlich habe ich Unrecht: Für viele steckt die Lust im Exzess. Egal ob Sex oder Museen. Doch hinterher, glaubt meinem großväterlichen Rat, erkennt jede/r, dass im Überfluss nicht die Erfüllung liegt. Der Überfluss wirkt nur im Voraus wie eine gute Idee.

 
 
04
September
Zustand der Welt
England sei noch kaputter als Deutschland tönt es immer wieder. Doch ich sehe das Drama nicht. Die Tube funktioniert, die Züge auch, manches ist modernern, aber auch hier gibt es schlechtes Handynetz und alberne Papierprozesse. Was ist also der angebliche Verfall? War es früher besser? Vermutlich nicht, aber die Hoffnung auf Verbesserung war tiefer verankert und es ging in vergangenen Jahrzehnten messbar schneller vorwärts, bei Wirtschaftswachstum und Infrastruktur. Dieser Kitt der Hoffnung fehlt jetzt und Menschen malen sich gerne den Zusammenbruch aus, den wir noch gar nicht haben.

 
 
03
September
Genderkonflikte
In der Warner Brothers Harry Potter Studio Tour sind auf den Toiletten Symbole für Männer und Frauen zu sehen. Außerdem ein Symbol, dass links wie das Frauensymbol aussieht und rechts wie das Männersymbol.
Angesichts der offenen Transkritik der Harry Potter Autorin wäre es konsequent, wenn dieses Symbol durchgestrichen wäre. Jedoch sind kommerzielle Studiotouren kein (H)Ort des zivilen Ungehorsams und ich hatte keinen Edding dabei.

 
 
02
September
Die großen Fragen
Ich musste 43 Jahre alt werden und noch einmal nach London reisen, bis ich mir die Frage aller Fragen stellen konnte: Warum gibt es Bahnhofshallen? In allen Fällen, insbesondere bei Dampfloks sind überdachte Bahngleise besser als Hallen. Aber man wollte Hallen. Weil man Hallen bauen konnte. Weil Eisenbahnen der heiße Shit waren. Weil Stahlkonstruktionen die Lösung für alles waren. So effektiv war die Angeberei, dass sie heute von allen Menschen außer mir als selbstverständlich angsehen wird. Heute wollen wir alles mit Internet und AI lösen, damals baute man Stahlhallen. Bessere Gründe gibt es nicht für Bahnhofshallen.

 
 
24
August
Sechs
Manche sprechen das Wort Sexualität geradezu lustvoll nicht nur mit stimmlosen, sondern sehr scharfem ß aus, was natürlich ein Fehler ist, aber sie tun es mit einer deratigen Selbstverständlichkeit, dass es überlegen und sssexuell kompetent wirkt.

 
 
23
August
Fiesimattenti
In meiner Jugend in den 90er musste man zumindest unter Jungs fies sein. Manche mehr - die waren dann richtig amoralisch gemein oder sogar aggresiv, manche weniger, die waren nur zynisch. Aber eines war klar: nett sein war keine Option. Das war zu lame. Es war fast ein Kulturschock, als ich in den Zweitausendern, also den Nullerjahren, nette Männer kennenlernte, die nicht schwul waren. Nette, begeisterungsfähige Männer, die nicht auf alles herabschauten, sondern Menschen und Dinge liebten, über die man sich leicht hätte lustig machen können. Es dauert eine Weile, bis ich verstand, dass sie das bessere Leben hatten.

 
 
22
August
Crankomat
Krank bin ich mehr wie der Durchschnitt: Von Scott Alexanders Texten genervt, aber im falschen Winkel offen stehende Schranktüren sind mir egal.

 
 
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Last update: 19. Sep, 15:00
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