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Oktober
Glück auf
Glück = Ereignis-Erwartung. So einfach. Aber einfach ist es nicht, seine Erwartungen runterzuschrauben oder das Glück nur im Tun zu finden. Wollen ist menschlich, das Wollen abschaffen zu wollen ist daher zutiefst inhuman. Deshalb funktioniert die "hedonic treadmill" so gut: Sich abstrampeln um etwas zu erreichen ist das urmenschliche Lebensprinzip. Selbst wenn wir wissen, dass es nur schlecht ausgehen kann: Entweder wird die Erwartung erfüllt, dann ist man nicht glücklicher als zuvor. Oder sie wird nicht erfüllt - auch nicht gut. Man muss sich schon sehr gut kennen, um zu wissen, welches Tun glücklich macht.

 
 
17
Oktober
Sturmfrei
Sturmfreie Bude, welch ein Traum, welch ein Wort. "Gegen Erstürmung und gewaltsames Eindringen gesichert, uneinnehmbar." So fühlt man sich als Jugendlicher gegenüber seinen Eltern, zumindest abends, am Wochenende.

 
 
16
Oktober
Flat
"Flatmaker" lese ich und denke an neue Trainings- oder Ernährungsmethoden für "einen flachen Bauch", in Wahrheit geht es aber um Wohnungseinrichtung.

 
 
15
Oktober
Glücksrezept
Glück entsteht aus Ereignis minus Erwartung. Oder einfach im Prozess, ohne Erwartung. Man macht, was man macht, Hauptsache man macht. Es geht nicht um die Ergebnisse. Es sei denn, man weiß sehr genau, was einen glücklich macht. Aber da irren sich alle, immer. Zumindest langfristig. Nur die echten Fans nicht. Aber deren Fantum ist auch eher ein Tun als ein Wollen.

 
 
14
Oktober
Drama
Das was ich mag, das klare, nüchterne, rational-luzide, die Erkenntnis auf den Punkt ist vielleicht gut fürs Leben, aber schlecht für die Kunst. Die braucht schon etwas Idealismus, Drama und Leiden, sonst ist sie lahm, bis auf sehr wenige leuchtende Ausnahmen. In Gedanken erlaube ich mir den Sexismus von männlicher und weiblicher Kunst, von Denken vs. Fühlen zu denken. Denken ist mir näher, nicht weil ich besonders talentiert darin wäre, aber es berührt mich eher als das Fühlen. Den meisten Konsumentinnen von Kunst geht es umgekehrt. Daher funktioniert eine Geschichte über eine junge Person, die "noch nicht leidet" aber auch "noch nicht denkt", zumindest nicht ausgereift, bei niemandem.

 
 
13
Oktober
Zen
Ein Bekannter hat die "She zen" Encyklopädie geschrieben und prüft in der Bahnhofsbuchhandlung den Ladenpreis.

 
 
12
Oktober
Jung&Alt
Bei den alten, bei meinesgleichen, fühle ich mich wohler, passender, man kennt sich, den Humor, die Grenzen des sagbaren, die popkulturellen Referenzen, alles ist gut. Natürlich fehlt dann die Energie, wenn alles gut ist. Die echte Aggression hinter den Scherzen, die Relevanz. Daraus folgt naturgemäß: Das Schlimmste(TM) sind lahme Jugendliche ohne jede Energie oder Aggression. Sie wissen das und provozieren oder kokettieren gerne damit. Chill mal dein Leben.

 
 
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Last update: 5. Mär, 22:40
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