letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


09
Januar
Weg
Ich erledige gerne Dinge, aber als ich mich beim Essen dabei ertappe, dass ich mehr Freude daran habe, dass es weg, also erledigt ist, als am Geschmack der Speise, denke ich: Das geht zu weit!

 
 
08
Januar
DingDing
Ich war über die Feiertage in meiner Heimat, eine stolze Kleinstadt von 34.000 Einwohnern. Die Stadt ist sehr bemüht, was ihr kulturelles Angebot angeht, das Theater hat Tradition, natürlich kein professionelles Ensemble, aber sehr beeindruckend, wie man jedes Jahr zum Jahreswechsel die beeindruckend große Stadthalle füllt und mit Musik und Technik auf ein Niveau hebt, das gar nicht mal besonders weit von den Großstädten entfernt ist. Schön außerdem: Jeder kann mitmachen - diesmal sah ich zwei entfernte Bekannte aus Schulzeiten in den Hauptrollen. Einziger Nachteil: Das Geltungsbedürfnis ist höher als der Kunstsinn. Man spürt jede Sekunde, wie stolz man auf seine Leistungen ist, wie sehr man sich an den großen Städten messen will und darunter leidet der Kunstgenuss bei aller Sympathie dann doch.

 
 
07
Januar
Ballett
Aus meiner Liebe zu Musik, Tanz und absurden Peinlichkeiten ging ich zu einem Ballettkurs. Natürlich waren nur Frauen da, die elfengleich schon alles konnten. Ich nicht. Außerdem hatte ich altes Sportzeug an, es roch nicht gut. Es war eine Übung in Demut. Ich werde das weiterverfolgen.

 
 
06
Januar
Beste!
Man kann ja weder ein noch aus bei den vielen best of Listen und wrapped Videos zum Jahreswechsel. Es fängt oft schon im Dezember an und ich frage mich immer, wie man da schon zurückschauen kann. Es gibt aber eine Liste, nach der ich sogar aktiv suche, obwohl ich mit der Musik nur mit Mühe etwas anfangen kann. Hier ist sie, die besten Liste von Frank Lachmann. Die wird von mir jetzt durchgearbeitet:
https://argh.de/archives/3646/

 
 
05
Januar
Kritikerlob
Nach meiner Kritikkritik (oh wie ich Rekursion liebe!) mal wieder Kritikerlob.
Ich sah Hitchcocks Vertigo, am letzten Abend im Haus meiner Eltern. Metacritic 100%, ein Klassiker sollte es ein, ich kannte ihn noch nicht. Der Film wirkt etwas hölznern, etwas lame und schlecht gealtert, viel schlechter als der völlig unvergleichbare "Manche mögen's heiß", der ein Jahr später rauskam. Dennoch hatte der Film eine mystische Qualität und hielt mich in seinem Bann.
Die Kritik im New Yorker tut das, was nur exzellente Kritiken können: Sie überzeugt mich entgegen meines spontanen Eindrucks, warum der Film doch ein Meisterwerk ist. Was vielleicht auf den ersten Blick hölzern und unzeitgemäß und sogar innerhalb der Zeit unglaubwürdig wirkt, das Verhältnis von älteren Männern zu jungen Frauen, ist ein Kernthema des Films, die hölzerne Art hat eine glaubwürdige Begründung in der Handlungsebene und auf der Metaebene. Was auf den ersten Blick nach angestaubten 50er Jahren aussieht, ist ausgefuchst und schlau durchdacht. Zum packenden Reißer wird der Film dadurch natürlich nicht, aber was vorher wie eine mystische und unerklärliche Aura wirkte wird durch diese Kritik zur genial erdachten Kunst.

 
 
21
Dezember
DK 2 - Echt jetzt?
Die meistbesungene Band dieser Webpublikation ist Deichkind. Besonders besungen wurden sie hier. Gestern war wieder Konzert und da mir das aktuelle Album sehr gefällt bin ich hin. Doch diesmal scheint mir alles ein großes Missverständis. Deichkind gilt als grandiose Liveband. Doch die stumpfen unterkühlten Rhythmen und das ironische Genöle in Kombination mit Holzhammerpartyzwang funktioniert plötzlich nicht mehr. Vielleicht auch, weil keine Steigerung des Partywahnsinns mehr möglich ist und die Qualität jetzt immer mehr im Text liegt. Den Text kann man leider kaum verstehen, die Max Schmeling Halle ist wohl eher Sport- als Konzertlocation. Vielleicht liegt meine mangelnde Begeisterung aber auch daran, dass technokratische Metamusik ihren Zenit überschritten hat. Ich will wieder Passion, echte Musik, Kunst - und nicht ewiges kluges Unterlaufen und kritisieren. Fast versteige ich mich zu den Thesen von "real und fake culture" - siehe dazu: Ted Gioia. Ja, ich werde älter als ich bin und denke: Der Rock&Roll Circus 1968, das war noch nicht "so ne Musik", das war echt!

 
 
20
Dezember
Friends
Ich habe mich im Jahr 2010 bei Scholz und seinen Freunden beworben. Aus Gründen habe ich jetzt noch einmal die Bewerbung angeschaut. Ich fand mich wohl echt witzig damals, als ich das Anschreiben mit diesem Satz abschloss:

"Aufgrund meiner Faszination für Marken und originelle Werbung, meines Sprachtalents und
meiner Begeisterung für Social Media würde ich ausgesprochen gerne die Blog-Flöte im
Scholz & Friends Orchester spielen."


Gut, dass die Bewerbung direkt in den Müll ging.

 
 
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Last update: 16. Jan, 14:12
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