letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry


19
Dezember
Sapiens 2
Ich höre Hararis Buch besonders gerne wegen der elegant feinsinningen aber auch etwas drolligen britischen Stimme von Derek Perkins. Es sind aber auch drollige Sätze, die Harari gerne nutzt, wenn man den Punkt längst verstanden hat. Das sind Steilvorlagen für gute britische Vorlesestimmen. Case in point:

"No snail will lift a tentacle for the global snail community, no lion alpha ale makes a bid for becoming the king of all lions, and at the entrance of no beehive can one find the slogan: 'Worker bees of the world - unite!"

 
 
18
Dezember
Kritikkritik
Von einer Buchempfehlung erwarte ich mehr, als dass mir die Presse "Blurbs" vorgelesen werden. Ich erwarte auch mehr als eine Zusammenfassung des Inhalts. Ich erwarte, dass ich von der Liebe und Analyse des Kritikers zum Objekt der Kritik begeistert werde, idealerweise von etwas, das mir vorher nicht bekannt oder sogar fremd war. Ich erwarte ganz schön viel und biete nichts dafür an.

 
 
17
Dezember
The Obvious
Es scheint wirklich einen Markt dafür zu geben, das Offensichtliche zu sagen und als Meinung kundzutun. Was für mich am Mittagstisch gerade noch ok ist, um das Schweigen zu überbrücken, sagen andere in Medien und es ist ihr Beruf das in Medien zu sagen. Sie sagen es sogar nicht immer besonders elegant oder mit klangvoller Stimme. Umso erfreuter bin ich, wenn ich ungewöhnliche Gedanken höre oder lese. Ok, das ist auch ein bisschen obvious, aber hier schreibe ich ja auch gelegentlich nur, um die Stille zu überbrücken.

 
 
16
Dezember
Geschmack
"Meine Frau und ich: Wir hamm ja auch Geschmack!" sagte einst ein Wohnungsbesitzer bei der Führung durch seine Wohnung. Doch was ist Geschmack, wie erreicht man ihn? Vermutlich nur durch permanente Priorisierung von Geschmack. Und die kann man nicht bewusst priorisieren, man muss sie fühlen und wollen, sonst kommt nur geschmäcklerische Prätention dabei heraus.
Bei Film und Literatur will ich gerne Geschmack haben, hierbei Mist zu konsumieren kommt mir vor wie verschwendete Lebenszeit. Aber Kleidung und Essen? Hier wird mein Geschmacksfokus nur punktuell angeschaltet und mehrheitlich übernimmt die Faulheit, was dazu führt, dass ich eben langweilig aussehe und Durchschnittskost verspeise - und dadurch auch die wirklich guten Sachen nicht kenne und nicht wertschätzen kann. Man kann das auch so wollen: Guten Wein wirklich zu lieben wäre mir zu teuer, ich bleibe lieber in meiner Welt, wo mir mittelguter Wein absolut ausreicht. Und da schauen die Kenner natürlich auf mich herab. Also: Guten Geschmack kann man nicht bewusst priorisieren, nämlich da nicht, wo er dem eigenen Geschmack zuwiderläuft. Wenn man das doch tut, wird man zum Poser. Und Poser zu sein ist niemals guter Geschmack.

 
 
15
Dezember
Design oder Nichtsein
Mein zwiegespaltenes Verhältnis zu Mode und Design: Sieht natürlich gut aus, wenn sich Leute damit Mühe geben. Aber es widerspricht meinen egalitaristischen Instinkten und transportiert eine Distinktion vom Plebs, die mir ungut erscheint, weil sie auf nichts anderem als der Distinktion selbst zu beruhen scheint. Eine Elite ohne den Nutzen einer Elite, bzw. nur den Nutzen im Design oder Look. Und für mich als puritanischem Protestanten muss es mehr sein, als nur die Oberfläche. Anders gesehen ist Design der schönste Zweck an sich selbst - und lehrt vielleicht sogar eine Richtung, ohne belehren zu können, weil Design keinen Inhalt hat.

 
 
14
Dezember
16
16. Geburtstag hier, Übernachtungsparty. Das ist doch das Partykonzept schlechthin: Vorher Karaokebar, dann alle nach Hause, 6 Matratzen in ein Zimmer, dann wird noch weitergefeiert und keiner muss nach Hause. Besser geht es nicht. Nur meine erwachsenen Freunde sehen das irgendwie nicht ein.

 
 
13
Dezember
Einschleusen
Die Leute sagen, Spotify würde Lieder in ihre Playlists mischen, um Lizenzkosten zu sparen. Ich besitze noch Musik und sage: Das passiert bei meinen mp3 Listen auch. Immer wieder tauchen da völlig unbekannte Lieder auf. Was ist glaubwürdiger an den eingeschleusten Liedern schuld? Das Erinnerungsvermögen von Menschen, oder die Boshaftigkeit von Techkonzernen?

 
 
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Last update: 16. Jan, 14:12
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