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19
Juni
Mordunlust
Ich sah "Kein Tier. So wild.", eine Adaption von Shakespeares Richard III.
Mir fiel dabei auf, wie langweilig ich Morde, Verbrechen und die Korruption der Macht finde, wenn sie nur gezeigt, aber nicht erklärt werden. Keine Frage: Der Film ist beeindruckend inszeniert, etwas in dieser Art, Konsequenz und Intensität habe ich noch nie in einem Film gesehen. Dennoch kann ich mit diesen Königsdramen nichts anfangen, wenn ich keine Deutung, keine psychologische oder vielleicht auch spieltheoretische Erklärung des Handelns bekomme, sondern nur Intrigen, Mord, Machtlust. Das langweilt. Deshalb interessiert mich auch "Game of Thrones" nicht und noch weniger, weil kein Klassiker und kein historisches Vorbild. Besser ist Hamlet, psychologisch genial und vielschichtig. Timeout stimmt mir zu: https://www.timeout.com/london/theatre/the-ten-best-shakespeare-plays-of-all-time
18
Juni
Lamelib
Ein trauriger Nebeneffekt von Woke, DEI und zurück ist ja auch, dass die Diskussionen über Liberalismus auf banale Grundsätzlichkeiten zurückgeworden werden. Meinungsfreiheit ist gut, Ideologie schlecht - sowas muss ich mir von liberalen Intellektuellen jetzt wieder anhören.
17
Juni
Mittendrin
Ich bin beides gerne: Der Normalo unter den Freaks, die mich irgendwie trotzdem mögen und auch der Freak unter den Normalos, die mir gelegentlich gerne zuhören.
Nur der Normalo unter Normalos - das bringt mir nix.
13
Juni
Lame Zeiten
"May you life in interesting times!" ist ein bekannter Fluch, interessante Zeiten sind gefährlich. Kulturell sei die heutige Zeit von Stagnation geprägt und Vorsicht, also Langeweile. Ted Gioia schreibt fast nichts anderes mehr und macht sich damit ungelaubwürdig, ist aber gelegentlich amüsant, wenn man selbstbewussten Kulturpessimismus leiden mag. Noah Smith nimmt den Ball auf und hat mehr Zahlen. Ich sehe mir alte Filme an und fühle, wie sie wilder, weniger durchkalkuliert und damit genuin überaschender waren. Sogar die Legende von Paul und Paula ist ein Beispiel dafür, an 1-2 Stellen fällt der Film völlig aus dem Rahmen und das ist gut!
12
Juni
Gebrumm
Wieder ein Abendessen mit Freunden, wo ich mich mindestens ebenso sehr auf die Fahrt durchs heitere Sommergebrumm der Stadt freue, wie auf das Treffen selbst. Aber auch das wird gut.
11
Juni
Gernegroß
Ich hatte neulich einen Call mit einer Runde viriler Männer, alle in ihren 40ern, alle das Herz am rechten Fleck, wir hatten uns vor 10 Jahren gemeinsam für Flüchtlinge engagiert. Die Runde sollte ein nettes Wiedersehen sein, aber die kurzen Updates wurde zu einer unangenehmen Angeberrunde. Jeder musste zeigen, was er tolles auf die Beine gestellt hat, wie viel Sport er treibt usw. Es war traurig. Ein paar Wochen später traff ich mich in einer anderen Runde: Alle schienen die Lust aufs Leben verloren zu haben, man machte halt so weiter, nicht weil man es mochte, sondern weil man nichts anderes zu tun wusste. Niedrige Erwartungen seien der Schlüssel zum Glück, hörte ich und glaube ich - aber was das eigene Leben angeht, muss es doch bessere Wege geben. Echte Neugier behalten könnte eine Möglichkeit sein, oder echte Freundschaften, die tief gehen. Oder: Gut kalibrierte Erwartungen. Wer sich selbst und seine Fähigkeiten gut kennt, kann anspruchsvolle, aber nicht verrückte Ziele setzen und die auch erreichen. Nein! Das ist mir jetzt wieder zu lame und durchkalkuliert. Dann doch lieber groß und verrückt nach dem Familienmotto: nichts ist schlimmer als langweilig.
10
Juni
Cool
Ein Kompliment: Eine Frau mit der Figur eines Kühlturms.
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