letzte Kommentare: / "weil Design keinen... damals / Da sind wir uns... froschfilm / Ich dagegen glaube,... c. fabry | |
16
Oktober
Platt
Schlimm, wie sehr man sich Phrasen zurechtlegt. Auf die Frage: "Wie war's in London" kann ich mittlerweile, wenn es die Situation erfordert, in zehn Sekunden antworten: "Sehr lustig. Die englische Arbeitsatmosphäre gefällt mir sehr, total locker, alle duzen sich und ständig wirft man sich trockene Sprüche zu." Die Leute zwingen mich dazu, pausenlos das selbe zu reden.
Übrigens: Überhaupt nicht schlimm. Das ist der Hauptspaß dabei. Die Reisenden aller Zeiten wussten: Reisen ist fein, da erlebt man was. Nachhausekommen ist zwar blöd, weil die Reise vorbei ist, aber man darf, zum Ausgleich, den Daheimgebliebenen die Hucke volllügen, weil man dauernd gefragt wird. Schlimm ist die oft wiederholte Beschreibung (behaupte ich) nur, wenn sie langweilig und wahr ist. Eine gute Geschichte dagegen leidet nicht durch Wiederholung. Mein Italienurlaub, glaubt man mir, bot bombastisch explodierende Vulkane, Ströme glühender Lava und heulende vulkanische Bomben, eine rauschende süditalienische Hochzeit am Fuße des Feuerbergs, Mord und Totschlag in Neapel und halsbrecherische Aliscafikapitäne mit monströsen Zähnen. Die Wahrheitskerne dieser Aussagen sind dabei nicht viel schmächtiger als die der Einhornerzählungen und Kopffüßlerdarstellungen vergangener Tage. Also Schluß mit dem Gejammer, erzähl' den Bayreuthern was von der großen weiten Welt! Arbeitsatmosphäre, ist man dafür in London? Bayreuth will Mode und Musik und Dich mittendrin!
18. Okt, 12:13
spalanzani
(link
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Recht hosch.
Natürlich hat spalanzani recht. Allerdings hat man in zehn Sekunden kaum Zeit für für beeindruckende Berichte. Mich nerven ja nur die kurzen Nachfragen. Das ständige Praktikumsgefrage. Ich kann das Wort "Praktikum" nicht mehr hören! Überall geistert es rum und alle sollen immer Praktika machen. Vor zehn Jahren wusste noch keiner was das ist!
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