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28
Mai
Wilde Maus
Ein schöner Film, leider kein guter Film. Hat "einige schöne Momente", das ist ungefähr so ein Lob wie über eine Stadt zu sagen, sie habe "schöne Ecken". Leider scheitert der Film bei den Figuren und Dialogen. Feinsinniges Milieu zwar und keine plumpen Schablonen wie im deutschen Serienelend, aber Figuren, die bloße Behauptungen sind und deren Ausbrüche zwar in der Logik des Films nachvollziehbar sind, emotional aber nicht funktionieren. So kann auch der Humor nicht zünden, daher ist "Wilde Maus" ein sehr trauriger Film und dabei leider keine Milieustudie.
Kein guter Film?!?
Ich finde ihn traurig und lustig und dass er alles hat, was aus meiner Sicht einen guten Film ausmacht: er rührt einen an, ohne kitschig zu sein, er ist witzig ohne abgedroschen zu sein, er zeigt Typen ohne übertrieben Klischees zu bedienen (höchstens ein bisschen) und er ist kein bisschen vorhersehbar. Aber vielleicht kann ich das ja nicht kompetent beurteilen.
Warum muss ein guter Film unbedingt eine Millieustudie sein? Warum kann er nicht einfach eine Geschichte erzählen? Leider hat er mich aufgrund der hölzernen Charaktere überhaupt nicht angerührt, witzig war er selten (vielleicht zu sanft für mich, Braunschlag ist der Maßstab), vorhersehbar: naja, vielleicht das nicht, aber dafür wurden mir die Gründe für Handlungen nicht klar.
Die Milieu-Studie wurden nur angerissen, aber nicht konsequent umgesetzt. Und die Geschichte scheint mir doch eher dünn: Mann verliert Job und will Rache, kriegt aber nichts hin. Niemand kann so etwas kompetent beurteilen, aber für mich ist das kein Meisterwerk. |