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16
Juni
Feste ohne Inhalt
Man muss sie ja aushalten können, diese inhaltslosen Feste, bei denen hauptsächlich rumgestanden wird und sich außer um das "leibliche Wohl" um gar nichts gekümmert wird.

 
 
12
Juni
Alt und Anspruchsvoll
Ist es vermeidbar mit dem Alter anspruchsvoller zu werden? Man kennt ja immer schon Besseres und ist schwer zu überraschen. Soll man das vermeiden wollen? Eine Lösung: Sich immer wieder in Gebiete vorwagen, bei/auf/in denen man keine Ahnung hat.

 
 
05
Juni
Wachsen
Es gibt ja Kinder, die waren schon immer erwachsen. Dann gibt es Erwachsene, denen man sagt, sie sollten endlich erwachsen werden. Oft kommt diese Forderungen von noch älteren Erwachsenen, von denen man ahnt, dass sie in jüngeren Jahren auch nicht so erwachsen waren, wie sie es jetzt den jüngeren nahelegen. Wohl weil sie jetzt älter und ruhiger sind und ihre Maßstäbe von vor 30 Jahren zwar noch in Erinnerung, aber nicht mehr verinnerlicht haben.

 
 
23
Mai
Grugeln
Bei den Ergotherapiestunden meines Sohnes darf ich nicht mehr dabeisein, weil ich störe.
Daher sitze ich mit Laptop aber ohne Lederhose neben dem Empfang und höre aus einem Zimmer die kehlig-gurgelnde Jammergstimme eines Patienten, die in jeder Silbe die Mühe anzeigt, welche es ihren Besitzer kostet, sich verständliche Worte abzuringen. Dennoch plaudert der Patient gerne und sein Therapeut schafft es, mit ihm zu schäkern, ohne Mitleid erahnen zu lassen. So viel Liebe zu der Menschheit bewundere ich.

 
 
12
Mai
Stadt-Land Flucht
Aufwachsen auf dem Land ist toll. Kluge Kinder kommen da auf kluge Gedanken, bekommen genug Welt über Web und Medien rein, sind aber nicht vom Angebot zugedröhnt und können leichter was auf die Beine Stellen und lokalen Ruhm erlangen.
Alt werden auf dem Land scheint aber den Horizont einzuengen, man will seine Ruhe, sich nicht mehr mit all dem neuen Kram beschäftigen. Das kann man ja tun, wenn man in Rente geht oder sterben will, aber mit vierzig?
Einmal Nachdenken: Na gut: Für ernsthaft gründliche Arbeit ist ein Mangel an Ablenkung wohl immer gut.
Nochmal Nachdenken: Das kann man nicht Pauschalisieren. Toll. Wie lame ich immer bin.

 
 
30
April
LEAF
Natürlich gibt's für meine albernen Empathie-Probleme im Management schon eine Lösung, die immer funktioniert:
LEAF!

 
 
14
April
Nämlich Cineast
Weniger Filme und Bücher konsumieren, weil man sie mehr liebt als die Cineasten oder Leseratten.

 
 
05
April
Trumpf
Ich bin wie Trump. Immer dem letzten, der mit mir spricht, dem glaube ich. Wenn er nicht völligen Unfug redet.

 
 
04
April
Ewig undurchschaubar
Das Gefühl dafür, welche Zeit richtig ist:
Wann man ein Telefongespräch beendet.
Wie lange man sich auf einen Kaffee oder ein Bier trifft.
Ob "nur ein Drink" nicht doch zwei heißt. Oder drei. So wie beim "letzten Lied", zu dem man noch tanzt.
Wie lange man auf Parties bleibt.
Klare Regelungen sind hier auf keinen Fall der Ausweg. Schnelle Flucht nur scheinbar.

[Alles. Immer.]

 
 
30
März
Das Poetische Leben
Es könnte nicht nur so etwas geben wie das poetische Leben, abgegrenzt vom geschäftstüchtigen Leben oder dem Familienleben, es gibt das tatsächlich bei einigen wenigen. Diese jammern dann auch nicht über ihren geringen Verdienst, sie haben sich für andere Kriterien entschieden. Ihr Leben ist nicht besser, sie sind auf keinen Fall glücklicher, es gibt auch nicht mehr Freiheit oder einen geringeren Erfolgsdruck, eher im Gegenteil - das Leben ist nur anders und allein deshalb wertvoll.

[tatsächlich]

 
 
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Last update: 10. Mär, 17:31
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