Dialoge, die die Welt ab und zu braucht:

"Was macht ihr denn grade?"
"Wir schauen gegen die Wand."

Das neue Jahr beginnt also mit einem Kalauer und der Erkenntnis, dass Offenheit und Direktheit genauso kompliziert sein können, wie nicht geäußerte Wünsche und vorsichtige Höflichkeit. An Verständnis zu glauben ist wohl naiv. Ich will wenigstens in ein paar Bereichen noch naiv sein können.

Wenn man zu Hause ist und so ein Bilderbuch-Schnee liegt, kann man nicht erwachsen sein. Es muss gerauft werden, bis die Unterhose nass wird. Und wer beim Schanzen nicht den Rücken riskiert, ist eine Memme, kapiert?

Die Schlagfertigkeit kommt eben doch auf einen Schlag zurück. Gottseidank! Dann kann ich ja unbesorgt meine Stilübungen machen, verloren geht dabei anscheinend nichts.

In Biberacher Kneipen läuft erstaunlich gute Musik.

Nivea hat es tatsächlich geschafft: Der alte Satz "Aftershave muss beißen, sonst wirkt es nicht", gilt nicht mehr. Selbst gestandene Männer schmieren sich mittlerweile den Glibber von After-Shave-Balsam ins Gesicht und verzichten so auf den allmorgendlichen Männlichkeitsbeweis von purem Alkohol auf gereizter Haut.

Zerrissenheit zwischen Neid auf naive Begeisterungsfähigkeit und Bewunderung überlegener Rationalität.

Das haben die Frauen von der Emanzipation: Heute müssen sie Karriere und Kind unter einen Hut bringen.

Deutsche Filme wirken provinziell, sagt man. Italienische noch viel mehr, aber es macht ihnen nichts. Ist das nun eine Stärke? Die Italiener haben keine Scheu vor Witzen, die aus den 50er Jahren zu stammen scheinen. Auch banale Weisheiten werden gerne verkündet und die Darstellung der Homo-Szene gilt vermutlich noch als Provokation. Doch das italienische Kino trägt all dies mit solchem Selbstbewusstsein vor, dass man nicht anders kann, als es zu mögen. Kino und Minderwertigkeitskomplexe vertragen sich nicht. Deshalb war der deutsche Film auch nur vor dem Krieg zu gebrauchen.