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28
Mai
Der Effekt
Jemand, also vermutlich Max Goldt, sagte oder schrieb sehr überzeugend, dass die Rede vom "Endeffekt" unschön sei. Heute las ich einen Satz zu schnell, dachte dann bei mir, ob der geschätzte Autor möglicherweise tatsächlich "im Endeffekt" geschrieben hätte und erfreute mich dann aber über seine gelungene Alternativformulierung. Sie lautete, sehr stilsicher: "in letzter Konsequenz".

 
 
16
Mai
Prime
Kann es sein, dass die bescheuerte Rede vom "primus inter pares" (dem Ersten unter Gleichen) einen Aufwind erlebt? Zumindest kam sie mir in der letzten Woche mindestens 4 mal unter die Augen.

 
 
15
Mai
Frisurenmode
Der neueste edge Frisurentrend ist es, Wimpern so lange zu verlängern, dass man sie mit gekonnt angesetzter Lockung in einem Schwung zu einer Art von Wimpernkotletten überführen kann. Dazu empfiehlt es sich, manche der Wimpern weiß zu färben, um inklusiver den Alten gegenüber zu wirken.

 
 
14
Mai
Wichsen mit Kondom
Ich rege mich ja selten auf. Über Provokationen nicht und bei gesellschaftlichen Entwicklungen suche ich eher Erklärungen und Lösungen als zu schimpfen. Was mich ärgert, sind "freche" Texte die sich nichts trauen. Am schlimmsten sind die ärgerlich erfolgreichen Sachen von Marc-Uwe Kling. Unterstes Originalitätsniveau, es gibt so viel Besseres - selbst Kinderbücher trauen sich mehr.

Noch schlimmer:

"Danger Dan - Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt"

Wie kann man derart lame und im Konjunktiv provozieren wollen? Und dann provoziert man auch noch gegen die AfD? Wie viel sicherer geht es noch? Dass man hier mit der Absicherung ironisch gespielt wird, nützt gar nix.
Alles so lame, dass ich mich auch Wochen zu spät noch aufregen kann, dass sowas Leute begeistert oder irgendwie berührt.

 
 
12
Mai
Hegelei
Einer meiner Philosophieprofessoren bietet mir an nochmal eine Promotion zu schreiben. Ich könnte auch einfach einen Teil eines alten Folianten abpinseln. Das sei früher üblich gewesen. Noch zu Hegels Zeiten galt es als Kritik an einer Promotion, wenn sie neue Gedanken enthielt. Ich verneine, ich sei so schlecht im Zeichnen.

 
 
11
Mai
Überlegenheit
Bei einem eher missglückten Vortrag an meiner alten Universität hängen Bilder der Söhne und Töchter des Studiengangs an der Wand. Erstaunt erkenne ich mich selbst auf Fotos, allerdings immer nur im Anschnitt und von hinten zu sehen. Doch die Beschriftung auf dem Poster sagt klar und deutlich, ich hätte in einem Paper gezeigt, wieso die Geisteswissenschaft bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme überlegen sei. Dies erstaunt mich, bin ich doch von meiner angeblich eigenen These keinesfalls überzeugt.

 
 
05
Mai
Ruhe in Frieden
"Vor Corona" gab es einigen externen Druck, der jetzt verschwunden ist. Welche Austellung schaue ich mir an, wen lade ich wann ein, was mache ich am Wochenende, wer will ich sein, wie will ich leben. Solche Fragen zu stellen und zu beantworten war geboten. Jetzt ist es geboten, sie nicht zu stellen, möglichst in der Wohnung zu bleiben und dabei zufrieden zu sein. Wie der Mensch so ist, die Zufriedenheit ist eine Konstante. Ob Lottogewinn, Scheidung oder Corona - wenn nicht noch extremere Dinge oder um instabile Persönlichkeiten im Spiel sind, kehren wir schnell zu unserem persönlichen Level an Zufriedenheit zurück. Mindestens das könnten wir im Lauf des letzten Jahres gelernt haben. Fomo und Aktionismus machen uns nicht glücklicher. Mal sehen, wie schnell wir es wieder verlernen werden.

 
 
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Last update: 21. Mai, 09:31
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