letzte Kommentare: / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals / Ist bei mir umgekehrt.... damals | ![]() |
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19
September
Galleria
Schön mal wieder einen Sonntag mit Gallerie, Kaffee und Kuchen verbringen zu können. Kunst war vor 100 Jahren echt groß und relevant. Wir leben nur noch im Nachhall dieser Epoche und fördern staatlich und durch den überdrehten Kunstmarkt zwar weiterhin die Produktion, aber niemanden haut mehr um, was die Kunst macht. Das heißt nicht, dass nicht viele Leute kommen und schauen. Sie schauen sich sogar so alberne Installationskunst an, mit Herzschlagsounds und ausgedruckten Zetteln mit DNA. Vermutlich gibt es einen Zusammenhang mit dem Rückgang an Kirchenbesuchen. Irgendwas muss man am Sonntag ja machen, was sich nicht wie Arbeit anfühlt. Und die große Kunst von damals ist nicht die schlechteste Wahl.
16
September
Oxymoron
Mein Büro wird von meinen Videogesprächspartnern gerne als Fachwerkraumschiff beschrieben.
15
September
Stilwillen
Nicht nur beim erschlaffenden Körper, auch beim Stilwillen nagt der Zahn der Zeit. Was früher schmerzhaft falsch war, wird heute mit einem achselzuckenden "so ist die Welt eben" geschluckt. Man nennt das vielleicht Erwachsenwerden und es ist wohl vernünftig. Aber schade.
13
September
Sturm und Drang
Ja, der Sturm und Drang der Jugend lässt bei vernünftigen Erwachsenen irgendwann nach. Aber empfindsame Erwachsene behalten eine Sympathie für die Stürme und Dränge der Jugend und empfinden sie als anrührender verglichen mit den Nöten und Lasten des mittleren Alters. Gut, man möchte nicht immer angerührt werden, es sei denn man ist ein Puddingpulver. Aber bei Themen der Liebe ist deren erste vermutlich intensiver nachzuempfinden als als die lauen Varianten danach. Also wenn romantische Komödien, dann lieber mit jungen Leuten! Ach was! Um die Umsetzung geht es, um die Dialoge, um den Geschmack! Nicht um das Alter der Protagonisten. Oder, um es mit Sandra Cisek zu sagen: Alles hat Vor- und Nachteile, sowohl als, auch. Oder um es mit den Nazis zu sagen: Jedem das Seine!
[Das schönste Mädchen der Welt]
09
September
Expertentum
In den frühen Neunzigerjahren las ich Autozeitschriften und kannte mich folglich mit Autos aus. Wenn ich jetzt beim Mittagessen auf Kennertum und Fachsimpelei in Bezug auf Ventile, Fahrwerke und Modellbezeichnungen stoße, kann ich zwar etwas beitragen, zögere dabei aber. Wer nimmt solches Wissen ernst? Sollte man nicht andere Dinge wissen oder können? Freundenvollere!
08
September
Seelenneid
Nein, es soll hier nicht um die leckeren schwäbischen Seelen gehen, sondern um meine. Früher wurde mir öfter gesagt, ich hätte eine. Vielleicht dachten die Leute das, weil ich nett bin. In Wahrheit fühle ich wenig oder bin nur von plumpen Dingen zu begeistern. Seit Jahrzehnten versuche ich, meine Feinsinnigkeit zu trainieren, weil ich gerne seelenvoller empfinden würde - natürlich ohne die Nachteile der Stimmungsanfälligkeit. Jetzt bin ich alt und weise und will nichts mehr an mir ändern. Das führt dazu, dass ich sehr zufrieden bin, mich etwas langweile, aber angenehm langweile.
[wollen wollen]
06
September
40
Mit 40 gescheit werden, das könnte mir so langsam passieren. Gescheit allerdings in einem Sinne, das mir das Staunen und daher vermutlich auch das Berichten über mein Staunen in dieser Webpublikation vergeht. Ich werde zufrieden, mein Leben ist schön. Und das ist natürlich langweilig und wenn etwas langweilig ist, soll man davon schweigen.
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