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12
März
Verrücktheiten
Mal wieder zum Thema Verrücktheit. Freunde und Familie attestieren mir einen hohen Grad derselben, gerade noch so hoch, dass ich diese Einschätzung als Kompliment aufnehmen kann. Normal sein will ich nicht, das weiß auch der Freund, der mich scherzhaft als völlig normal bezeichnet.
Es gibt gute und schlechte Arten der Verrücktheit. Neulich besuchte mich ein Mensch, den ich seit Schulzeiten kenne. Er ist ebenfalls offensichtlich mindestens milde verrückt, hat unübliche Ansichten und einen ebensolchen Lebenslauf. Trotz der grundsätzlichen Sympathie für derartige Normabweichungen empfinde ich den Herrn, so muss man Männer in unserem Alter wohl nennen, nicht als angenehmen Gesprächspartner. Das liegt an einer Eigenschaft, die mir ebenfalls nachgesagt wird. Er starrt, oder schlimmer: er stiert.
Was in jungen Jahren noch passioniert und intensiv wirken kann, wirkt ab 40 dann eher debil oder stelzbockhaft.
Das Hauptproblem allerdings: Man kommt von diesem Blick nicht leicht los. Wenn man nicht stieren will, fängt man an zu schielen oder ins Leere zu blicken. Intensiv interessiert blicken zu können ist vorbei.
Beim Besuch des nämlichen Herrn wurde mir klar: Ich wirke auf andere vermutlich wie er auf mich, ich bemerke die Entfremdung, wenn ich neue Leute kennenlerne. Sie halten sich fern, vielleicht fürchten sie mich?
Noch ist es nur eine Ahnung, aber warum sollte das jemals besser werden? Und wer von den neuen Bekanntschaften würde mir jemals die Wahrheit über meine Seltsamkeit sagen? Vieleicht sollte ich wieder schüchtern und introvertiert werden, wie ich es war, bevor ich mich - von Mainstreammedien geschult - gegen Gefühle der Peinlichkeit entschied.

 
 
11
März
2001
Warum baut Stanley Kubrick in sein Meisterwerk eine Scheinhandlung ein, in dem ein Computer zwar allmächtig und allwissend, aber doch erstaunlich wehrlos scheint?

 
 
09
März
Sinnloses Wetter
Kann dieser sinnlose Schnee mal aufhören? Immer über Nacht ein bisschen was zumatschen bringt doch niemandem was! Entweder mal ein Wochenende mit nutzbarem Schnee oder einfach Frühling.
Was ich in dieser Wetterkritik vergaß: Ich freue mich rational über jeden Niederschlag, seit er so knapp geworden ist. Bei Schnee ist leicht zu vergessen, dass er aus Wasser besteht. Er liegt so scheinheilig rum.

 
 
08
März
Wild und frei
Ich bin fest angestellt. Fast alle meine Freunde sind Künstler, Unternehmer oder Freiberufler. Wie gerate ich in diese Blase? Sie gefällt mir allerdings, genauso wie mein Angestelltenleben.

 
 
07
März
Rein in den Rock
Måneskin Konzert, Mercedes-Benz Arena. Der Rock wird immer professioneller, er braucht auch gar nicht mehr dieses schmutzigen Drogen und Rebellenimage. Es ist einfach Rockmusik, sie wird mit jugendlicher Energie geliefert und geht sehr gut ab. Das Mercedes-Branding verwundert ein wenig, aber hej, man nimmt sich einfach die größte Halle und rockt die weg.

 
 
06
März
Stadt = Dorf
Wenn Bahnhöfe den Zusatz "Stadt" tragen, kann man sich sicher sein, dass sie in Dörfern liegen.

 
 
05
März
Denken
Die "large language models" wie ChatGPT beeindrucken, der Hype flaut nicht ab, weil er keiner ist sondern echt etwas Fundamentales passiert. Das geht nicht wieder weg, so wie auch Strom oder das Internet nicht wieder weggehen.
Die erste Kritik, die man immer wieder hört, besagt dass die large language models nicht intelligent sein könnten, weil sie prinzipiell immer nur das nächste Wort vorhersagen können. Sie können nur pattern matching. Doch gutes pattern matching ist schon sehr viel. Vielleicht ist pattern matching sogar alles. Vor einigen Jahren lachten einige "data scientists" noch über meine deartige Vermutung. Jetzt sind die KIs auf dem Niveau meiner Doktorarbeit in der Philosophie angekommen. Wirklich originell musste ich dazu nicht sein, nur die Literatur kennen und den Ton treffen.
Der einzige Aspekt, der aktuell zu fehlen scheint ist "thinking slow". "Thinking fast" kann die KI. Aber die Kritik an sich selbst kann sie noch nicht. Microsoft versucht genau das mit dem neuen Bing und scheitert auf interessanteweise. Das neue Bing nennt Quellen, aber die Antworten behaupten öfter völlig zu den Quellen konträre Dinge. "Thinking slow" lässt sich in die large language models derzeit nicht integrieren.
Natürlich ist man dran, aber so richtig "out in the wild" sehe ich da noch nichts. Dauert ein paar Wochen.

 
 
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Last update: 18. Okt, 09:45
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