letzte Kommentare: / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals / Ist bei mir umgekehrt.... damals


15
April
Nervkunst vermaledeit den Kunstgenuss
Das Pergamon Museum wird bald für 15 Jahre schließen, deshalb sind wir nochmal hin, weil Ischtator und Pergamon-Altar grandios und irr sind. Doch es blieb nicht viel Genuss bei der Bestaunung des Wahnsinns. Denn in Berlin hatte jemand die Wahnsinnsidee in allen Räumen des Pergamon-Museums möglichst störende Sound- und Lichtinstallationen anzubringen. Zuerste dachte ich, es würde schon gebaut. Aber das Sägen, Klappern, Dröhnen und Klopfen war die Kunst. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre und schlechte Luft. Vielleicht versucht man so, die Schließung schmackhaft zu machen.

 
 
14
April
Ausnahmen gibt es
Meistens eher langweilig: Eltern anderer Kinder und Kinder anderer Eltern.

 
 
13
April
Creep
Ich bin ein Creep, Weirdo, Misfit - zum Teil durch die Popkultur geschult. Natürlich trage ich die Zutaten dafür auch in mir. Aber worum geht es im West-Pop fast immer? Um die Misfits, die "anders als die anderen" sind. Um Individualität. In Songs, Filmen, sogar Computerspielen. Doch niemand außer mir zieht daraus den Schluss, dass weirdness die bessere Normalität sei. Jeder der bis zwei zählen kann, versteht hierbei den inneren Widerspruch. Ich nicht. Ich erhebe weirdness zum Ideal, oder zumindest die Abschaltung meiner Antennen für Weirdness. Die anderen nicht. Sie verstehen, dass der Unterschied zwischen Individuum und Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann. Deshalb bin ich ein Creep und fälschlicherweise überzeugt davon.

 
 
12
April
Rettungsporn
Mein Vater ertrinkt fast in der Sturmflut, doch in letzter Sekunder wirft ihm ein Nordkoreaner ein Seil zu. Doch es geht ihm nicht alleine um Rettung. Er filmt den beinahe Ertrinkenden mit seiner VHS Kamera, will die Bilder des dunkelhäutigen Mannes im durchnässten Hemd als Shocker-Porn auf dem Schwarzmarkt für Schwule verkaufen. Kann man es dem Lebensretter verübeln? Kann man, aber es schmälert doch die Dankbarkeit.

 
 
07
April
Im Namen der Gerechtigkeit
Dass die Mühlen der Justiz nicht gerade auf Effizienz getrimmt sind ist wohl jedem klar. Zettelwirtschaft, Beamtentum, alles normal. Dass allerdings Entscheidungsrelevanz vor Gericht keinerlei Relevanz zu haben scheint und 90% dessen was man hört nur zum "Gesamtbild" beiträgt und nicht zur Aufklärung der Tat scheint mir doch bedenkenswert bis bedenklich. Im Ergebnis ist alles voll in Ordnung: Man erwägt gründlich, jede Partei wird gehört. Vernünftige Menschen, vernünftige Entscheidungen, sogar grundsätzliche vernünftige Prozesse (!).

 
 
06
April
Rasen
Man muss knapp zur Bahn kommen. Rasen und in den Zug springen. Keinesfalls darf man zu früh am Bahnhof sein. Der Stress vor der Reise gehört zum Entspannen im Zug dazu. Genau wie vor Gericht.

 
 
04
April
Anregt
Wenn mich eine Phrase bei Filmen oder Büchern abstößt, dann ist es die Behauptung, die Werke würden "zum Nachdenken anregen." Diese Formulierung ist Garant für schale Kost, vorverdaut und gedankenarm. Man nimmt sich irgendein angesagtes Thema, beginnt mit dem offensichtlichen, denkt dann nicht weiter und schon bekommt das Werk dieses Prädikat.

 
 
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Last update: 20. Aug, 12:13
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