letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


03
August
Recht haben, aber keine Gründe
Ein Schulfreund erzählte mir vor einiger Zeit, wie ausgeklügelt er jetzt schon für seine Rente anspare. Mit Riester und Steuerersparnis und allem was dazu gehört. Es gibt keinen Grund, sich anders zu verhalten als er, wenn man denn das Geld zum Sparen hat. Und trotzdem habe ich Recht, wenn ich nicht mitmache. Auf dem Gebiet, wo es am wenigsten naheliegt, erlaube ich mir (noch) ein Stückchen Irrationalität. Das ist meine Romantik. Wenn ich schon nicht fähig bin, ein wildes Künstlerleben in Verachtung meiner Zukunft zu führen! Leben und Verstehen sind unvereinbare, sich beständig vernichtende Gegensätze, schrieb einst einer.

 
 
02
August
Diven, Statuen, Führerinnen
Natürlich sind die Diven in Sachen Divenhaftigkeit vorne. Danach folgen die Statuen, zu erst die weißen, marmornen und dann die realistischen, buntbemalten Playmobil-Rekonstruktionen. Die Bronze-Medaille geht an die Museums-Führerinnen, deren mädchenhafter Knoten in den frischgewaschenen Haaren gemeinsam mit der holden Stimme einen eher unpassenden Kontrapunkt zur Divenhaftigkeit der erläuterten Objekte darstellt.

 
 
01
August
Die Armee, ein Eisbär und die alte Duschfrau
Ich bin Teil eines großen Realworld-Rollenspiels, aber einem, das in der Gegenwart spielt. Man kämpft also in tarngefärbten Kampfanzügen und nicht als Ritter o.ä.. Doch zunächst kämpft man nicht, sondern wandert im Pulk und bleibt dann und wann stehen, um sich umzublicken, wie man es aus Actionfilmen gelernt hat. Doch plötzlich: ein riesenhafter Eisbär, der mit seinen Pranken nach uns hascht. Egoistisch wie ich bin, hascht er natürlich eher nach mir als nach uns. Doch andererseits ist das halb so wild, denn der Eisbär ist jetzt klar als Verkleidung zu erkennen, jemand steht auf Stelzen und hat ein Eisbärkostüm an. Dieser jemand ist eine alte Frau, die nach getaner Arbeit in meiner Dusche auftaucht und deren Körperformen derart fließend sind, dass man die Beine nicht mehr zu sehen vermag. Dieser Umstand hindert sie aber nicht daran, wieselflink über die nassen Kacheln zu flitzen.

 
 
31
Juli
Noch ein Nicht-Zusammenhang
Reden, Schreiben und Lebensart hängen nicht notwendig zusammen. Gut, das kann man noch verkraften. Viel ärgerlicher finde ich den Nicht-Zusammenhang zwischen Wissen und Bildung, von dem ich manchmal das Gefühl habe, dass er gar ein antiproportionaler ist. Schon zu meiner Zivi-Zeit nervte ein Kollege, der wirklich alles wusste, mit den fälschesten Stammtisch-Konklusionen. Leider kann man mit solchen Leuten nicht reden, denn man ist ihnen wissensmäßig ja so hoffnungslos unterlegen und das zeigen sie einem auch. Unter Intellektuellen herrscht häufig eine für selbstverständlich gehaltene Ignoranz der Details, was eben die Verteidigung ihrer Position deutlich erschwert. So reden alle aneinander vorbei. Ähnlich läuft es bei oft bei wissenschafts-internen Diskursen, wenn die formal trainierten sich mit unreflektierten Urteilen über ihre Kunst auseinandersetzen müssen. (Immer wieder der Einwand: "Wie will man denn Nutzen überhaupt messen?") Den Fingerzeig auf den aktuellen Anlass erspare ich mir aus Höflichkeit und auch deshalb, weil er mit diesem Eintrag nichts zu tun hat, außer, dass er die Ursache für ihn war.

 
 
30
Juli
Schule
Wir schreiben das letzte Diktat unseres Lebens (im wahren Leben geschah das in der achten Klasse und war gespickt mit den Gemeinheiten der alten Rechtschreibung) und ich versemmle mir die Eins, weil ich zweimal "Brüste" anstatt "Bürste" schreibe.

 
 
29
Juli
Beckstein
Günther Beckstein fordert die Installation eines Koffers im Kabinett, der bei über einen Erschütterungssensor vor einem möglichen Attentat detoniert. So würden Angriffe terroristischer Organisationen effektiv unmöglich gemacht. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries meldete verfassungsrechtliche Bedenken an.

 
 
28
Juli
Auswüchse
Mein Mitbewohner kaufte neulich ein Toilettenpapier mit bemerkenswertem Namen (dies ist der Beginn einer Produktnamenliteraturrenaissance): Es heißt "Happy End". Selbst dieser Name hält einige Leute anscheinend nicht von dem an sich schon merkwürdigen Unterfangen ab, einen absolut ernstgemeinten Produktest über Toilettenpapier abzuliefern. Noch seltsamer als solche Seltsamkeiten ist angesichts ihrer Fülle und Verfügbarkeit aber wahrscheinlich mittlerweile das lose Sammeln der nämlichen, welches ich hier betreibe. Und noch irrer, ist das Anmerken der Seltsamkeit selbigen Tuns. Und noch blöder...infiniter Regress.

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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