letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3


24
Juni
Konzepte
Es scheint so, als habe ich das Konzept "Coolness" nicht ganz verstanden. Cool zu sein heißt nämlich eigentlich, sich von nichts beeindrucken zu lassen. Ich dagegen denke, Wildheit und Exzessivität seien cool. Es gibt auch einen Grund für diese meine Verwechslung: Wer sich traut, öffentlich wild zu sein, ist cool, weil er sich nicht von dem zu erwartenden Spott beeindrucken lässt. Wer cool ist, muss sich auch was trauen. Wenn man etwas Exzessives getan hat, verlangt Coolness sowohl, dass man damit prahlt (ganz besonders im Übrigen, wenn man betrunken war, was mir gänzlich unverständlich ist!), aber auch, dass man so tut als würde man sich für sein Verhalten schämen. Diesen Bruch im Konzept Coolness verstehe ich nicht. Ich denke immer, es sei cooler, wenn man sich nicht schämt. Dies ist aber nicht wahr. Man muss die Brüche aushalten.

 
 
23
Juni
Cooler Schmerz
Zwei Tage Schmerzen in Füßen, Hüften und Nacken zu haben, weil man zu wild getanzt hat spricht für das Fest, auf dem man war, nicht wahrrrr?

 
 
20
Juni
Schmuddelkinder
Seit einiger Zeit liebe ich die Kills ja sehr. Weil ich sie so liebe, höre ich sie oft (oder umgekehrt). Nachdem das Album "Midnight Boom" durch ist, höre ich Franz Josef Degenhardt, weil sein Lied "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" im Ordner "Konstantin Wecker und ähnliches" liegt. Daraus kann man erkennen, dass ich den Artikel "the" bei Englischen Bands weglasse, dass ich meine Musik alphabetisch sortiere und überhaupt noch Ordner verwende und dass ich die Kills, Konstantin Wecker und Franz Josef Degenhardt höre. Nicht nur die Milieus, auch die Persönlichkeiten zerfasern. Schön ist, wenn der Übergang von den Kills zu Franz Josef Degenhardt an unterschiedlichen Orten auftaucht und mir während seines Auftauchens die Erinnerung an den Ort seines letzten Auftauchens nahezu halluzinös vor das innere und damit sogar über das äußere Auge blendet.

 
 
19
Juni
Nagend
"Ihre größte Schwäche?"

"Ich bin besessen von meinen Einfällen, egal wie nichtig und belanglos sie sind. Wenn mir beim Zähneputzen etwas in den Sinn kommt und ich es nicht sofort in irgendeine Liste schreiben kann, die Idee dann aber durch eine Ablenkung verloren geht, kann es Stunden dauern, bis ich aufgebe zu versuchen sie wieder zu erlangen."

"Die Franken sprechen ihre Universitätsstadt Erlangen ja ganz ähnlich aus."

 
 
18
Juni
Schärfen
Ich halte mich ja für eher unempfindlich, aber Kontaktlinsen nerven. Sie jucken zwar nicht, aber sie trüben ein, wenn man zu selten blinzelt. Brillen sind besser, besonders vor dem Bildschirm, selbst wenn es ein flacher ist. Das hat man davon, wenn man seine Brillen von Balkonen wehen lässt.

 
 
17
Juni
Altern
Eine Haupttraurigkeit des Alterns ist bestimmt, das beengende Gefühl junge Leute nicht mehr unverkrampft ansprechen und besonders nicht mehr duzen zu können. Natürlich macht man sich Illusionen: Auch junge Menschen haben mit dem Ansprechen Schwierigkeiten, es ist nicht alles leicht und flockig. Dennoch: Die theoretische Möglichkeit der spontanen Ansprache ohne Befürchtung verwunderter Blick besteht noch. Ihr Schwinden wird jedoch mit dem Siezen von Studenten, das ich mir zur (etwas albernen, wie ich mittlerweile finde) Regel gemacht habe, greifbar. Die verbreitete Furcht vor dem Altern, so meine ich, könnte ihre Ursache im gesellschaftlich fest verankerten Alters-Sexismus (so nannte es zumindest Gregor Gysi einmal und auch wenn er mich nicht überzeugt, übernehme ich hier den Terminus) haben. Dieser Alters-Sexismus scheint mir dem Kapitalismus wesentlich inhärenter als andere Unschönheiten wie Fremdenhass etc. Angeblich enden ja viele Sätze in "Mein Kampf" mit "etc." Eigentlich ein ganz schöner Fade-Out für einen Blog-Eintrag. Es war nicht alles schlecht am dritten Reich*, aber Satzenden mit etc. sind es wohl doch.

*Alles ist nie schlecht, bedenken Sie dies bei der nächsten Medienhetze, die Sie starten wollen. Schlecht ist aber auf jeden Fall Eva Hermann.

 
 
16
Juni
Kegel
Lichtkegel vor Lagerhallen in der Dämmerung. Das sind die zärtlichen Schönheiten unseres Zeitalters. Wie platt und wahr: Zärtlichkeit liegt im Auge des Betrachters.

 
 
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Last update: 21. Dez, 15:08
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