letzte Kommentare: / glaube nicht, dass... c17h19no3 / Volle Zustimmung!... damals / Ist bei mir umgekehrt.... damals | ![]() |
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11
November
Halb voll
Ein Freund beklagt gerne den Niedergang der intellektuellen Kultur in Deutschland. Sicher, mit der Vertreibung oder Ermordung der klügsten und besten die wir hatten, haben die Nationalsozialisten (warum eigentlich immer diese Verniedlichungsform "Nazis"?) einiges zerstört. Vor ihnen war es bestimmt besser. Auch die Wochenzeitung "Die Zeit" war vielleicht mal ein Intellektuellenblatt und scheint mir sehr käsig geworden zu sein.
Allein, ich fühlen einen starken Drang der These vom allgemeinen intellektuellen Niedergang zu widersprechen. Es vergeht immer das Alte, Neues tut sich auf, noch unerkennbar, noch unbewertbar. So will ich es meinen. Mir kommt meine Ansicht abgeklärter, neutraler vor. Sie könnte allerdings genauso borniert sein, wie die pessimistische. Die Pessimisten sehen die Verschlechterungen, die man deutlich wahrnehmen kann. Ich hoffe, dass gute neue Dinge entstehen, weil das "schon immer so war". Diese These ist allerdings sehr dünn belegt. Vermutlich gab es auch Jahrhunderte des Niedergangs und es könnte durchaus sein, das wir mitten in einem stecken. Die Indizien sind ja da, das kann ich nicht abstreiten.
10
November
Nein!
Ich gebe einiges darauf in dem eher simplen Autobahnfahrtfamilienunterhaltungsspiel "Der Kaufmann von Paris" zu performen. Es geht in dem Spiel darum, die Worte "Ja", "Nein" sowie "schwarz" und "weiß" zu vermeiden. Mehr nicht. In den Neunzigerjahren habe ich bei diesem Spiel beim Lokalradio mal ein T-Shirt gewonnen, weil ich am Telefon konsequent diese Worte verweigerte.
Doch meine Familie kennt mich. Vor einiger Zeit also tappte ich in ein genial gestellte Falle in diesem Spiel. Man sang mir folgende Phrase der Band "Wanda" ins Gesicht: Ich fall' in ein tiefes Loch hi... was mich dazu zwang ein lautes "NEIN" zurückzubrüllen. Dies war mein Ende.
09
November
Rhetorik und Macht
Ich bin immer wieder enttäuscht von der Rhetorik der RichterInnen, die ich als Schöffe beobachten darf. Man wünscht sich geschliffene Sätze mit eindrucksvoller Stimme und man bekommt verhaspelndes Kieksen. Das Schöne daran ist aber: Das ist alles egal. Macht zeigt sich nicht durch Rhetorik oder den Eindruck, der gemacht wird. Macht liegt in der Prozessordnung. Das reicht vollkommen, meine Enttäuschung ist fehlgeleitet.
09
November
Freund vom Genitiv
Ich liebe das Spiel mit Genitiven, Apostrophen und Buzzwords in diesem Satz:
"Zu den Gründen des Auses findet sich auch ein Satz in Alex' Posting: ?Aus mehreren Kundengesprächen wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, Carbon Accounting und eine ESG-Lösung eng zusammenzuführen und die Software in das Trust-Intelligence-Ökosystem von Onetrust zu integrieren."
07
November
Fit, dass es nervt
Meine Motivation und Aufgeräumtheit am frühen Morgen nervt mich ja fast schon selbst. Wie muss es erst meinen Mitmenschen gehen?
05
November
Was können Ausstellungen?
Warum geht man in Ausstellungen? Man möchte etwas sehen, fühlen und lernen und dabei einen Ausflug machen. Gemeinsam. Sonst könnte man ja ein Buch oder eine Wikipedia-Seite lesen. Ausstellungen funktionieren, wenn sie Kontext liefern, eine nachvollziehbare Struktur haben und beeindruckende Exponate.
In einer Ausstellung zum Beginn des Universums konnte das alles nur schiefgehen. Die Texte waren für Wissenschaftler zu falsch und für Laien zu unbefriedigend. Wildes Anreißen von Fachbegriffen und Darstellung der kosmischen Maßstäbe führt nur zu einem Gefühl der Verwirrung. Diese Ausstellung steigert die Unklarheit und macht mich ganz wuschig im Kopf. Wenn Unklarheit, dann bitte Kunst. Sowieso Kunst. Die funktioniert in Museen, auch ohne Erklärung, Struktur und Kontext.
03
November
Toxische Positivität
Ob mich die deutsche Reimachse mit ihrem Nicht-Hit "100% positiv" in meiner Jugend so sehr beeinflusst hat, dass ich jetzt unfähig bin Schlechtes zu erkennen und benennen? Den ganz groben Hass vermeide ich, aber dass es ihn gibt ärgert und wundert mich nicht, ich halte das für normal und unausweichlich - in anderen Ländern und zu anderen Zeiten war es auch nicht besser. Mit so ner Einstellung werd ich alles überleben!
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