letzte Kommentare: / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall / Frau Fabry gefällt... c. fabry


25
Mai
Macht
Alle beschreiben die zwanziger Jahre im Leben (eigentlich auch die nach dem ersten Weltkrieg) als Zeit der Allmachtsfantasien. Man fühle sich überlegen, man denke die Welt liege einem zu Füßen. Das wird nicht hinterfragt, das sei so. Geht es niemandem außer mir umgekehrt? Bei mir war das Gefühl eher Angriff als beste Verteidigung vor der Unsicherheit nichts zu können. Die Allmachtsfantasien hatte ich, wenn überhaupt, in milder Form kurz vor dem Ende der Schulzeit. Da war alles klar, alles konnte gemeistert werden - aber danach? Da musste man ja ernsthaft selber ran. Wer überschätzt sich denn in so einer Situation? Anscheinend alle.

 
 
24
Mai
Sales-Taktik Todesangst
Wie klug ist es, beim Produktverkauf mit dem Kunden zu erwähnen, dass die Firma weiterlaufen würde, wenn der Kunde/Entscheider vor den Bus fallen und sterben würde? Das Verkaufsargument wird erstaunlich häufig angebracht, vermutlich fühlen sich viele besser, wenn nach ihrem Tod alles in Ordnung wäre. Das sind auch die Personen, die ihre Koffer ordentlich packen - damit im Falle ihres Todes und dem Öffnen der Koffer kein Eindruck der Unordnung entsteht. Mein Ordnungssinn ist pragmatischer, oder von einer anderen Angst getrieben: Verlust. Das hat mit faltenfreien Kofferinnereien nichts zu tun.

 
 
23
Mai
Ästhetik
Rationaler Geschmack. Sehr kluge Leute haben oft einen durchdachten Stil. Stil korreliert aber nicht mit Intellekt. Ästhetisches Empfinden, die Konstruktion von Gemälden, Räumen, Mode, Musik - hochintellektuell, komplex und undurchschaubar. Lebensfreude oder Leid sind aber vermutlich Grundvoraussetzungen, Abwesenheit von Zufriedenheit - selbst als Ziel. Der größte Irrtum ist Kants Idee des "interesselosen Wohlgefallens", die rationalisierung der Ästhetik wie der Ethik - klingt brilliant, ist aber der Kategorienfehler schlechthin.

 
 
22
Mai
Grün ist raus
For the record: Der Mai ist noch nicht am Ende, schon wird das frische Grün durch ein Rot-braun verdrängt.

 
 
21
Mai
Druffi
Ich bin ein reflektierter Haudrauf-Typ. Worst of both worlds: Grübeln und zögern und dann wild und rau entscheiden.

 
 
19
Mai
Blicke
Auch ungewollte Blicke fallen unter das allgemeine Gleichstellungsgesetz, lerne ich:

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/karriere-startup/psychologin-ueber-sexuelle-belaestigung-metoo/

Eine Beobachtung zu Blicken: Die Blicke von alten Männern werden öfter als eklig empfunden als die von jungen. Dabei schließe ich qua Introspektion und Erinnerung, dass die Blicke und hinter ihnen liegenden Vorstellungen von Teenagern im Durchschnitt viel lüsterner sind. Bei älteren gibt es oft eher einen etwas zwanghaften, weil in den prägenden Jahren gelernten Blick von eher interesselosem Wohlgefallen. Dieser Blick wird weniger verziehen, die alten sollen sich zu benehmen wissen. Die jungen dürfen über die Strenge schlagen, sie fürchtet man weniger. (Ja, generisches Maskulinum, es gibt Grenzen seiner Ersetzbarkeit)

 
 
17
Mai
Oxymoxy
Kein Oxymoron, aber irgendwie doch lustig, dass Friedens- und Konfliktforschung immer in einem genannt wird und eigentlich das Gleiche ist.

 
 
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Last update: 19. Apr, 09:28
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