| letzte Kommentare: / ... was ja dafür... damals / Schule wirkt nach pelicola delle rane / glaube nicht, dass... c17h19no3 | |
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... neuere Stories
03
Juli
Nur die Harten kommen in den Garten
Der Trend geht zum Bioprodukt im Discounter, das ist ganz eindeutig und auch keine neue Weisheit. Heute griff ein alternativer Schluffi neben mir im Plus gierig nach einem BioBio-Joghurt Becher, um ihn dann mit einem angewiderten Aufschrei fallen zu lassen. Nachdem er die Aufschrift "Grüntee Bio-Lassi" wahrgenommen hatte, schmiss dieser ungezogene Mensch den Trunk regelrecht in die Tiefkühltheke zurück, als handelte es sich um etwas Hochinfektiöses.
01
Juli
Hotelerbin
Erbin ist an sich schon eine merkwürdige verkürzte Form. Gut, das ist die weibliche Form von Erbe. Aber wieso heißt es nicht Erber/Erberin? Eine Person, die zeichnet heißt ja schließlich auch nicht Zeichne/Zeichnin. Zudem ist es auch noch sehr erstaunlich, jemanden Erbin zu nennen, wenn der Erblasser noch lebt.
29
Juni
Schizophrenie des Alltags
Gestern habe ich "Live Forever" von Oasis wiederentdeckt und mit wehmütig, nostalgischen Gefühlen mitgegrölt. Heute ertappe ich mich dabei, wie ich meinen Kollegen nach seinem Schrebergarten frage. Dieser zählt mir alle Gemüse- und Obstsorten auf, die dort gedeihen und ich bin ganz begeistert, dass das Ganze für einen ordentlichen Eintopf, Salat und Nachspeise reicht. Verdammte Inkonsistenz!
[Maybe, I don't really want to know...]
28
Juni
Wind
Ich bin dumm und denke immer, dass der Wind irgendwann aufhören muss, weil keine Luft zum blasen mehr da ist. Der Wind hat tatsächlich aufgehört.
27
Juni
Verschulung
Alles jammert über die Verschulung der universitären Curricula. Auch mein Seminar wurde schon als "total verschult" bezeichnet. Dabei ist das einzige, was ich von den Teilnehmern verlange, dass sie die Texte gelesen haben. Dies stelle ich sicher, indem ich die Teilnehmer zwinge, mir vor der Sitzung kurze Antworten zu ein paar Leitfragen abzugeben oder zuzumailen. Ich verlange keine Anwesenheit und ich bin sehr kulant, was die Themen für Hausarbeiten angeht. Wenn "Verschulung" nur bedeutet, dass gewisse Mindesstandards eingehalten werden sollen, ist sie auch an Unis richtig. Nicht jedoch, wenn Wahlfreiheit und selbständiges Arbeiten abgeschafft werden, was hoffentlich nirgends passiert.
26
Juni
Killerspiele
Jetzt, wo die Wogen der Diskussion wieder abgeebbt sind, kann ich eine kleine Anekdote zum Thema Killerspiele anbringen. Wie jeder weiß, gab es sowas schon lange und die Eltern wissen nie, was ihre Kinder am Computer treiben. Diskettenbeschriftungen können sie aber lesen und "Wolfenstein 3d" klingt nicht gerade harmlos. Mehr aus Freude an seinem schelmischen Witz, als aus wirklicher Angst vor den Eltern schrieb mein Bruder (nicht ich, ich war zu klein und zu brav für Wolfenstein) "Kleines Wölfchen sucht seine Mutter" auf die Disketten. Bei einem anderen, ebenfalls moralisch hochbedenklichen Spiel ging es darum, kaum erkennbare Nacktheiten aus Puzzleteilen zusammenzusetzen, was so offenkundig langweilig war, dass es trotz seiner Bedenklichkeit fast nie gespielt wurde. Auf der Diskette stand "Hugo, der Entenretter". Können Eltern bei sowas wirklich empört sein?
25
Juni
Sprachigkeit
Die Dreisprachigkeit ist in Luxemburg völlig unvermeidlich. So kann beispielsweise in Zeitungen die Sprache je nach Thema frei gewählt werden. Politische Nachrichten werden auf Deutsch berichtet, im Kulturteil schreibt man Französisch und im Lokalteil wechselt man ins Luxemburgerische. Dies ist aber nur eine grobe Richtlinie, im Grunde wird bei jedem Artikel einzeln entschieden, zu welcher Sprache er am besten passt.
Bei der Hochzeit die wir besuchten, entschied man sich ebenfalls für den munteren Wechsel zwischen drei Sprachen und da es in katholischen Kirchen sehr geregelt zugeht, konnte der Text im Wortlaut ausgedruckt und verteilt werden. Es ist mir zwar erklärlich, aber nicht verständlich, warum man die Komik von Sprachen, die eher nach einem starken Dialekt als einer Hochsprache klingen, nicht mehr erkennen kann, sobald man sie beherrscht. Erklärlicherweise also befand sich das hörbare Schmunzeln ausschließlich auf der deutschsprachigen Seite, als im kirchlichen Protokoll für "die Brautleit" ein simples "Jo." vorgesehen war.
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