Warum lese ich dann doch Techblogs, wenn ich sie nicht ernstnehmen kann? Weil es, wenn sie gut geschrieben sind, um Formen des guten Lebens und Ästhetik geht. Um Benchmarks und Specs geht es nicht wirkich, sondern um die Liebe zu Technik als Lifestyle. Sehr ähnlich wie Mode, nur mit etwas mehr Potential für tatsächliche Veränderung und Fortschritt, aber doch der Frage, was Objekte mit unserem Leben, unserer Persönlichkeit tun. Lesen kann ich das, schreiben aber nicht, dafür müsste ich ernsthaft and Design und Kultur interessiert sein, Teil der Bubble - nicht nur sie von außen beäugen.

Vom Philosophen zum Techie steht seit gut 10 Jahren in diesem Weblog. Dennoch ist es kein Techblog geworden, nichtmal ansatzweise. Zwar lese ich gelegentlich Techblogs, in letzter Zeit sogar exzessiv Techartikel über die Apple Vision Pro. Aber ernst nehmen in dem Sinn, dass ich darüber schreiben wollte, kann ich das Thema "Tech" im Sinne von Review mit Meinung nicht. Technikphilosophie, Technik und Gesellschaft - da könnte man sich ernsthaft mit beschäftigen, AI drängt sich als Thema auf. Aber Tech Reviews, die über Farben und Kurven von Telefonen schreiben? Kann ich gerade noch lesen, aber ernstnehmen und selbst so etwas meinen? Never.

Mindert Falten & jugendliches Aussehen. Gekauft!

Mein Bruder schenkte mit "Going Infinite" eine Biografie von Sam Bankman Fried, die hochgelobt, hochrelevant und von namhaftem Autor geschrieben ist. Außerdem gefällt mir, dass im Englischen die Worte "infinite" und "finite" so unterschiedlich ausgesprochen werden. All das reichte aber nicht ganz zur Motivation, dass Buch zügig zu lesen. Ich hätte mir einen Blogartikel oder 80 Seiten gewünscht, nicht über 300. Jetzt sieht es anders aus: Mir hüpfte dieses Buch aus der Fahrradtasche, wurde von einer freundliche Person gefunden und mir zugeschickt, da zufälligerweise ein Umschlag mit der Adresse meiner Frau als Lesezeichen darin lag. Was gibt es Schöneres, als verlorenes wiederzufinden? Das muss belohnt werden! Außerdem erwähnt der große Scott Alexander dieses Buch als interessantestes Buch der letzten Zeit, das nicht von Liebe handelt.

Der gesunder Januar ist vorbei und ich esse Chips "für Knabberfans und Knusperfreunde" und freue mich an dieser Aufschrift fast mehr als an den Chips.

Eine WG von BWlern, zu erkennen an Rosahemd und Stehkragen, aber man hängt sich trotzdem Trainspotting Poster an die Wand und lässt den Putz verfallen, weil "die Linken bei den Weibern besser ankommen."

Dumme Sprüche, eher Wendungen aus den 90ern, die man immer noch versteht: "Wir machen das jetzt mal Andreas rum" oder noch beliebter "Zum Bleistift".
Noch dümmer geht immer: "Sportsetzung folgt." Damit wird die an sich spruchwürdige Aliteration in "Fortsetzung folgt" sogar zerstört und durch irgendwas mit Sport ersetzt, weil lustig?