letzte Kommentare: / "Um Besitz kümmert... damals / Mit einem freien... klagefall / Frau Fabry gefällt... c. fabry


16
Juni
Nachnamennamen
Es gibt Namen, die fordern aus klanglichen Gründen zwingend die Nennung des Nachnamens. Selbst wenn der Vorname in der Klasse/Firma/Gruppe nur einmal vorhanden ist. Christoph ist nicht Christoph, sondern immer Christoph Rösler. Marc ist Marc Otto.

 
 
15
Juni
Weltengruß
Ich bekam ein Abo für die Welt am Sonntag geschenkt. Dies hatte einen Nachteil: Der Zusteller klingelte mich jeden Sonntag um 6.10 Uhr wach. Ich wollte ihm eine Nachricht zustellen, er möge die Zeitung vor die Türe legen. Zum ersten Mal ergab die Formulierung "Hallo Welt" ansatzweise Sinn.

 
 
13
Juni
Haupt und Zweit
In Sachen Knallertum und Geilheitsranking bei klassischer Musik liegt Beethovens pubertäre Eroica ganz weit oben. Unglücklicherweise hat meine Frau immer die Zweitstimme von den Geigen auf den Lippen und die ist zwar wohl nötig, aber doch ungeiler als die Haupt.

 
 
12
Juni
Sinnlosigkeiten des Kapitalismus
Zu Schülerzeitungszeiten machten wir uns über eine Anzeige im Spiegel lustig, die behauptete "Telefonbuchleser wissen mehr." Das fanden wir schräg: Werbung für ein kostenloses Produkt, das sowieso jeder bekommt. Doch immerhin, es gab Konkurrenz: Das Örtliche oder das Telefonbuch von der Telekom. Die Berliner Wasserbetriebe machen aktuell so nette Anzeigen, dass ich erst beim dritten Blick ins Stocken kam: Wofür werben die? Für Leitungswasser? Da gibt es absolut keine Wahl! Vielleicht soll ich mehr davon trinken? Ist der Konkurrent Coca-Cola? Vermutlich eine Imagekampagne, die schon mal vorbaut, falls der Wassermarkt liberalisiert wird. Da muss man vorbauen, da braucht man vor allem Werbung für den alten Monopolisten. Hat bei der Telekom auch den entscheidenden Ausschlag gegeben.

 
 
01
Juni
Wohlgeruch der Dicken
Vor drei Jahren kam mir der Wohlgeruch einer dicken Judogegnerin wieder ins Gedächtnis. Heute erweitere ich diese Erinnerung aus der olfaktorischen Beobachtung einer wohlbeleibten Dame zur These. Ich vernahm im Vorbeigehen dieser Dame einen derart angenehmen Wohlgeruch, wie man ihn durch Duschgel und Parfüm nicht zu erzeugen vermag. Das Vorurteil, dicke Menschen würden stinken, ist damit nicht nur widerlegt sondern fast in sein Gegenteil verkehrt: Dicke können duften wie sonst niemand. Vermutlich nutzen sie ähnliche Tricks wie die auch meist nicht schlanken Säuglinge.

 
 
30
Mai
Überall Italien
Berlin, Prag und Warschau sind an sommerlichen Tagen genau gleich wie Italien, scherzt ein Freund seit Jahrzehnten. Der Unterschied ist natürlich: In Italien ist das Wetter Standard, in den genannten Städten herrscht meistens Gräue. Außerdem kommt natürlich einiges an Kunst aus Italien (mit fast allem waren sie ein paar Jahrhunderte früher dran) und fast alle Opern singt man auf Italienisch, das Essen ist der Kindheitstraum der Welt und trotzdem auf extrem hohen Niveau. Und die alten Römer waren auch keine Deutschen oder Slawen. Böhmische Tanze sind sozusagen naturgegeben weniger welthaltig als alles, was aus Italien kommt. Und die Provinzialität, die die Italiener sich gerne selbst zuschreiben, ist von außen kaum zu bemerken. Ihre kurvenreichen Landschaften dagegen schon.

 
 
30
Mai
Courtesy
Ich fliege nicht zum allerersten Mal, wundere mich aber erst jetzt über die freundliche Aufforderung "As a courtesy to the next passenger may we suggest that you use your towel to wipe off the wash basin". Die Höflichkeit gebietet also trockene Waschbecken. Aber nur in Flugzeugen. Man lernt nie aus. Und ich sehe endlich mal wieder, was ich alles übersehe. Vor allem Schilder.

 
 
Online for 7186 days
Last update: 19. Apr, 09:28
Status
You're not logged in ... login
Schubladen